Maritime Geschichte der "San José"
Das mit 64 Kanonen bewaffnete Linienschiff war im Jahr 1698 vom Stapel gelaufen und zwei Jahre später in Dienst gestellt worden. Bis 1706 war es während des Spanischen Erbfolgekriegs in spanischen Gewässern aktiv.
Am 28. Mai 1708 verließ die "San José" mit einer Silberflotte aus 14 Handelsschiffen und zwei weiteren Kriegsschiffen den Hafen von Portobelo in Peru, beladen mit 344 Tonnen Gold- und Silbermünzen sowie 116 Kisten mit Smaragden aus Peru.
Am 8. Juni 1708 kam es 16 Seemeilen (rund 30 Kilometer) vor dem Hafen von Cartagena zu einer Seeschlacht mit vier britischen Kriegsschiffen. Großbritanien befand sich damals im Krieg mit Spanien und Frankreich. Während des zehnstündigen Gefechts wurde die "San José" in Brand geschossen und sank nach einer Explosion ihrer Pulverkammer. 578 Seeleute, Soldaten und Passagiere fanden dabei den Tod, nur elf Überlebende wurden später gerettet.
2015 Entdeckung der "San José"
Der heutige Wert dieser Ladung wird auf mindesten drei bis maximal 15 Milliarden Euro geschätzt. Nach jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen entschied ein US-Gericht im Jahr 2011, dass das Schiff Kolumbien gehöre.
Am 27. November 2015 gab ein Team internationaler Experten des Nationalen Archäologischen Instituts und der Marine von Kolumbien bekannt, dass das Wrack mit Hilfe von Schallortung nahe der Halbinsel Barú unweit der Islas del Rosario vor Cartagena gefunden worden sei.
2022 entdeckte man in der Nähe der "San José" zwei weitere Wracks, die aus derselben Zeit stammen sollen.