Schaden von weit mehr als 100.000 Euro - Sechs Verletzte Dachstuhlbrand in Weidenberg durch heiße Asche verursacht

Von Moritz Kircher
In der Oberen Marktstraße in Weidenberg stand ein Dachstuhl in Flammen. Die Feuerwehr zog am Einsatzort 250 Leute zusammen. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Brandursache ist laut Polizei „nicht sachgemäß entsorgte, heiße Asche". 250 Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren in der Nacht von Sonntag auf Montag in Weidenberg im Einsatz, um einen Wohnhausbrand zu löschen. Ein Dachstuhl stand nur wenige hundert Meter vom Feuerwehrhaus entfernt in Brand. Die Flammen hatten sich von einem Brennholz-Lager hinter dem Haus noch oben durchgefressen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Es war etwa 2.30 Uhr, als Karl Will bemerkte, dass die Weidenberger Feuerwehrleute zum Feuerwehrhaus eilten. Gewöhnlich dauert es nicht lange, bis sie mit ihren Einsatzwagen ein weiteres Mal an seinem Haus vorbei zum Einsatzort rauschen. Diesmal blieb das bekannte Prozedere aus. Karl Will und seine Frau Agnes waren irritiert, schauten besorgt aus dem Fenster. „Es war schlimm, was wir gesehen haben", sagt er. „Überall war dichter Qualm."

Wenig später wimmelte es im Weidenberger Obermarkt nur so von Feuerwehrleuten und Rettungskräften. „Wären wir eine halbe Stunde später alarmiert worden, hätte es schlimm ausgehen können", sagt Feuerwehr-Sprecherin Carolin Rausch. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf weit mehr als 100 000 Euro. Die Ermittlungen der Brandfahnder haben ergeben: Hinter dem Haus war ein Holzlager durch heiße Asche in Brand geraten. Asche, die einer der Hausbewohner unachtsam entsorgt hatte.

Die letzten Glutnester waren gegen 9.30 Uhr gelöscht

Bei aller Tragik: Die Feuerwehr kann zufrieden sein mit ihrem Einsatz. Denn ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser verhinderte sie. Sechs Feuerwehrleute und zwei Bewohner des Hauses kamen mit leichten Rauchvergiftungen ins Krankenhaus.

Aus einem Umkreis von 25 Kilometern zog der Einsatzleiter, der Weidenberger Feuerwehrkommandant Heinrich Schmitt, die Kräfte zusammen. Nachdem die Feuerwehr aufgrund des dichten Qualms im Haus nicht weiterkam, riss sie an mehreren Stellen das Dach auf und löschte über zwei Drehleitern. Nur die 80 Träger von Atemschutzgeräten durften ans Haus ran. „Der Brand war schnell unter Kontrolle", sagt Rausch. Die letzten Glutnester waren gegen 9.30 Uhr gelöscht.

Agnes Will hat den Einsatz beobachtet. „Es war super, wie die Feuerwehr das gemacht hat", sagt sie. Dieter Kiesling, der nur zwei Häuser neben dem brennenden Gebäude wohnt, sieht es ebenso. „Es war schon ein riesiger Schreck, als ich um drei Uhr aufgewacht bin und gesehen habe, was da draußen los ist", berichtet er. „Aber ich habe auch schnell gemerkt, dass die Feuerwehr das unter Kontrolle hat."

Nachbarn signalisieren Hilfsbereitschaft

Am Morgen danach hängt im ganzen Obermarkt der Geruch von kaltem Rauch in der Luft. Am Haus hängen Fenster schief in den Angeln, das Dach ist aufgesägt und aufgerissen, Ziegeln und Dämm-Material liegen auf dem Boden verstreut. Die Haustür steht offen, beim Blick von der Straße ins Erdgeschoss wirkt alles seltsam normal – wären da nicht das Wasser, das über all von der Decke tropft und die großen Wasserlachen auf dem Fußboden.

„Das Haus ist wohl nicht mehr bewohnbar", sagt Feuerwehrsprecherin Rausch. Die Familie steht unter Schock. „Hier am Obermarkt kennt jeder jeden", sagt Nachbar Karl Will. Er fühlt mit den Betroffenen und sendet ein klares Signal der Solidarität: „Mit der Hilfsbereitschaft der Nachbarschaft können sie jederzeit rechnen."

Bilder