Schaden erst nach neun Jahren festgestellt Regenwasserkanal zwischen Neuhof und Prebitz aufgepflügt

Von
 Foto: red

Auf etwa zehn Meter Länge ist der Seitenstreifen an der Kreisstraße BT 19 zwischen Neuhof und Prebitz aufgegraben und mit Wasser vollgelaufen, stellenweise schaut ein Stromkabel heraus, die Sinkkästen sind mit Folie ausgelegt, das Ganze ist mit Warnbaken und rotweißem Band abgesperrt: Trotz Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 70 und dann 50 fahren die Autos wie gewohnt vorbei. Was ist passiert?

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Im Jahr 2004 wurde mit dem Bau des Windparks Neuhof im Auftrag des Betreibers, die Sowitec Windpark Creußen ein Stromkabel verlegt“, erläutert Winfried Zimmermann, Fachbereichsleiter Tiefbau beim Landratsamt Bayreuth auf Kurier-Nachfrage. Das Kabel war durch eine Fachfirma für Leitungsbau mit einem Kabelpflug eingepflügt worden. Dabei wurde der in dem Straßengrundstück liegende Oberflächenkanal beschädigt, so Zimmermann.

Der Schaden war in der vergangenen Woche allerdings erst festgestellt worden, nachdem der Abfluss des Straßenwassers über den Straßensinkkasten nicht mehr erfolgte. Wie der Pressesprecher des Landratsamtes, Michael Benz, bestätigte, waren Mitarbeiter des Kreisbauhofs vor Ort, um nach der Ursache zu forschen. „Die Abflussleitung wurde freigelegt und dabei festgestellt, dass Erdreich in die Entwässerungsleitung eingedrungen ist und diese verstopft hat“, so Zimmermann weiter.

Leitung muss ausgebaut werden

Die beschädigte Leitung müsse nun ausgebaut und auf eine Länge von fünf Metern wieder hergestellt werden. „Der Schaden muss durch den Verursacher auf eigene Kosten beseitigt werden“, sagt der Fachbereichsleiter weiter. Man habe den Auftrag bereits weitergegeben, mit der Aufforderung, den Schaden schnellstmöglich zu beheben. Zimmermann schätzt den Kostenrahmen der Sanierung auf 2000 bis 2500 Euro. „Das kommt darauf an, mit welchem Aufwand der Verursacher den Schaden behebt, ob mit eigenen Leuten oder einer Fremdfirma.“

Besteht durch die massive Durchnässung des Geländes eine Gefahr für die Kreisstraße, wie beispielsweise wegbrechender Straßenbelag oder Auffrieren? „Eine konkrete Gefährdung wird derzeit nicht gesehen“, reagiert Zimmermann. Langfristig wirke sich natürlich eine nicht funktionierende Straßenentwässerung nachteilig auf den Straßenzustand aus.

Die beiden obenliegenden Sinkkästen wurden nun mit Folie ausgelegt, damit kein weiteres Oberflächenwasser in die offene Baugrube fließen kann und bei den anstehenden Reparaturarbeiten wieder ausgepumpt werden müsste. Sobald der Schaden behoben ist, werde die Folie wieder entfernt. Bis dahin könne das Regenwasser in den nächsten Sinkkasten ablaufen.

Zentimetergenaue Angabe nicht möglich

Wie Zimmermann sagt, liegt das Stromkabel auf dem Grundstück der Kreisstraße. Darüber wurde zwischen Landkreis und Betreiber ein Straßennutzungsvertrag abgeschlossen. Vom Betreiber erstellte Bestandspläne liegen vor, jedoch sei bei der vorhandenen Bauweise und der Verlegelänge von 1,7 Kilometern keine zentimetergenaue Angabe möglich.

Autor