Überfälle in Sao Paulo: Schreckmomente für Button

 Foto: red

SAO PAULO. Dramatische Sekunden für Jenson Button und drei Ingenieure des Formel-1-Teams Sauber: Der McLaren-Mercedes-Pilot ist ein Jahr nach seinem Titelgewinn in Brasilien nur knapp einem bewaffneten Überfall entgangen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ebenfalls mit dem Schrecken kam das Sauber-Trio beinahe zur selben Zeit unweit des Kurses in Sao Paulo davon. "So was passiert schon mal", kommentierte Bürgermeister Gilberto Kassab die Vorfälle. Man werde aber eine Untersuchung einleiten.

Button befand sich am Samstagabend (Ortszeit) auf dem Rückweg von der Rennstrecke in Interlagos zum Hotel. Im dichten Verkehr sei man nur langsam vorangekommen. "Dann hab ich einen Hund gesehen, der sehr putzig war. Das nächste, was ich gesehen habe, war ein Mann mit einer Waffe", beschrieb er den Vorfall in britischen Medien. "Es war sehr beängstigend." Verletzt wurde nach Angaben des Teams niemand.

"Ich habe gesagt: 'Ist das nicht eine Waffe?'", berichtete Button. Direkt danach habe der Chauffeur Vollgas gegeben. "Dann haben wir sechs Männer gesehen, die alle mit Maschinengewehren schwenkten", sagte der Weltmeister des vergangenen Jahres. Außer ihm befanden sich sein Vater John, sein Physiotherapeut und sein Manager im Wagen. Er sei sehr froh, dass seine Freundin, das Model Jessica Michibata, nicht bei ihm gewesen sei, betonte Button. "Sie wäre total verängstigt gewesen."

Team unverletzt

Den Minivan des Sauber-Teams stoppten fünf Männer etwa einen Kilometer nach der Ausfahrt aus dem Autodromo José Carlos Pace. Einer drohte nach Angaben einer Teamsprecherin vom Sonntag mit einer Maschinenpistole. Der Beifahrer öffnete die Tür und die Kriminellen stahlen zwei Teamrucksäcke mit Pässen, Unterlagen und Handys. "Unsere Leute blieben aber unverletzt", sagte die Sprecherin.

Sowohl Button als auch sein Teamkollege Lewis Hamilton werden in Sao Paulo in extra gepanzerten Nobelkarossen chauffiert. Der Fahrer sei eine Legende für ihn, meinte Button über den Polizisten, der die Mercedes-Limousine mit kugelsicheren Scheiben reaktionsschnell steuerte. Der versuchte Überfall ereignete sich nach Angaben von Buttons Manager nur vier, fünf Minuten von der Rennstrecke entfernt, wo Button zuvor in der Qualifikation den elften Rang belegt hatte.

Gefahr lauert in Sao Paulo

In den vergangenen Jahren gab es keine Übergriffe auf Formel-1-Fahrer. Allerdings lauert die Gefahr in Sao Paulo. Direkt an der Strecke gibt es eine kleinere Favela. In den Armenvierteln herrscht täglich Gewalt. Sao Paulos Behörden hätten effizient reagiert, teilte McLaren mit. Für die Fahrt am Sonntag zum Rennen war zusätzlicher Schutz bereitgestellt worden.

dpa/Foto: pa

Autor

Bilder