Hof - Es ist einer der bizarrsten Kriminalfälle, die Hof seit Langem erlebt hat: Vor der vierten Strafkammer des Landgerichts begann am Donnerstag der Prozess gegen einen 41-Jährigen aus Oberkotzau, der den kleinen Sohn seiner ehemaligen Lebensgefährtin mit Crystal vergiftet und später eine Bombe gebaut haben soll. Die Anklage wirft Markus Z. vor, dem Kind in dessen Kindergarten im Januar vorigen Jahres einen Kaubonbon untergeschoben zu haben, der mit der starken Aufputschdroge versetzt war. Hintergrund ist ein schwelender Sorgerechtsstreit mit seiner ehemaligen Lebenspartnerin, mit der der Angeklagte einen weiteren gemeinsamen Sohn hat. Das Motiv: Der 41-Jährige versuchte nach den Ermittlungen der Kripo mit aller Kraft der Frau Fehlverhalten und eine mangelnde Eignung als Sorgeberechtigte zu unterstellen. Der Junge nahm den Bonbon kurz in den Mund, spuckte ihn dann aber nach wenigen Bissen aus, weil er bitter schmeckte.