Robert und Dieter Weiss bauen das Apartmenthaus am Schlossweiher um Thurnau: Ferienwohnungen mit Traumblick

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 Foto: red

Der eine versteht sich auf Zahlen. Der andere ist handwerklich geschickt. Eine gute Kombination, um sich gemeinsam einem Hobby zu widmen: dem Restaurieren alter Häuser. Nach drei Häusern in Döllnitz kümmern sich die Brüder Weiss nun um ein Objekt in Thurnau.

 
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Robert und Dieter Weiss wollen, dass in Thurnau wieder etwas vorwärts geht. Als das Schlosshotel  zugemacht hat, klagten viele über einen Mangel an Übernachtungsgelegenheiten. "Wir wussten, in Thurnau fehlt etwas", sagen die Brüder, die zusammen in derselben Kälte- und Klimatechnik-Firma arbeiten.

Inhaber Dieter Weiss hat bereits im Thurnauer Nachbarort Döllnitz alte Häuser renoviert, zum Beispiel die Physiotherapiepraxis seiner Frau. Jetzt nimmt er sich des Apartmenthauses am Thurnauer Schlossweiher an. Es gehörte früher der Familie Friedrich, Betreiber der Schlossgastronomie, die Insolvenz anmelden musste. Im Herbst vergangenen Jahres kaufte Dieter Weiss das zirka 200 Quadratmeter große Gebäude. "Die Lage war für mich ausschlaggebend", sagt er. Zwischen See und Schloss gelegen biete das Haus zu zwei Seiten hin einen wunderbaren Ausblick. Aus den bisherigen sieben Ferienwohnungen werden sechs Apartments mit Bad und Küchenzeile.

Im Erdgeschoss kommt ein Café hinzu, klein und gemütlich. "Aber wir wollen keine Konkurrenz zu den benachbarten Restaurants sein", sagt Robert Weiss. "Wir werden kein warmes anbieten, vielleicht ein paar Snacks und Kuchen." Ein Rundbogen aus Backsteinen wurde bereits freigelegt, in einer Nische Richtung Schloss wird die Theke untergebracht. In den ungefähr 20 Quadratmeter großen Raum kommen vier Sitzgruppen und in die Ecke eine Couch. Der Boden wird gefließt. Die Wand zum See wird für eine Eingangstür zum Café durchbrochen.

Dieter Weiss sagt, in den achtziger Jahren sei einiges verbaut worden in dem Gebäude. Das will er nun ändern: Balken wieder freilegen, Türen und Fenster streichen, das Treppenhaus neu verputzen und die Böden erneuern. Die Teppiche in den Apartments sollen Holzböden weichen. Eigentlich sei es Zufall gewesen, dass er sich mit der Renovierung alter Häuser befasst habe. "Obwohl unsere Eltern schon Ähnliches gemacht haben." Bausstellen seien ihm und seinem Bruder von Kindesbeinen an vertraut.

Während er die handwerklichen Kenntnisse bringt, behält sein Bruder Robert, der Betriebswirt, die Finanzen im Blick. "Alte Häuser haben einfach Geschichte", sagt Dieter Weiss. "Sie zu renovieren, ist wie ein Bild zu malen." Das Gemälde entsteht allerdings nicht am Reißbrett, sondern spontan, beim Austausch von Ideen. Dieter Weiss weiß, nach welcher technischen Norm er arbeiten muss. Robert Weiss besitzt Erfahrung im Tourismus und Marketing. Über das ein oder andere Detail wird schon noch diskutiert, aber im Grunde sind sie sich einig. Sie wollen die Apartments im Landhausstil halten, alte Elemente mit neuen mischen. "Eine Rezeption wird es nicht geben", erläutert Robert Weiss. "Die Buchung kann später per Telefon oder per E-Mail erfolgen."

Die Wohnungen sollen später eher im skandinavischen Stil eingerichtet werden. Die zurückgebliebenen Möbel wirken eher rustikal, die Deckenleuchten sind mit Stoff bespannt. Aber die Brüder sind zuversichtlich, mit nur wenigen Kniffen auch hier frischen Wind in die Räume hineinzubringen. So hat Dieter Weiss zum Beispiel noch etwa 30 antike Türen gesammelt, die er im Haus noch anbringen will.  Im Obergeschoss werden Balkone angebracht, wobei die Bauherren beachten müssen, dass das Haus unter Ensembleschutz steht. "Das Ganze wird in ein paar Wochen schon nicht mehr wiedererkennen zu sein", ist Robert Weiss zuversichtlich.

Der Preis für eine Übernachtung werde zwischen 50 und 70 Euro liegen. In der Festspielzeit könne es jedoch schon mal mehr werden, lacht Robert Weiss. Eine Internetseite sei am Entstehen. Wenn alles nach Plan laufe, werde das Café spätestens zur Frühjahrskirchweih eröffnet. Die Apartments könnten im Sommer bezugsfertig sein. Einen Namen für ihr „Baby“ haben sie bereits: es soll „Moments“ heißen.

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