Der Kreisbauhof in Weidenberg feiert Richtfest: Der Rohbau für die neue LKW-Werkstatt mit Waschhalle steht. Eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Zeit fürs Richtfest im Kreisbauhof an der Warmensteinacher Straße. Denn die neue Halle zum Reparieren und Waschen der Dienstfahrzeuge nimmt Konturen an. Am Montagmittag (26. September 2022) steht Lukas Müller, Juniorchef der Baufirma Perthel, hoch oben zwischen Balken des Dachstuhls, um dem neuen Gebäude mit der traditionellen Bauherrn-Zeremonie Glück zu wünschen.
Am Ende seiner Rede wirft er das erhobene Glas zu Boden. Ein alter Brauch. Doch eine Herausforderung folgt noch: Über die nasse Treppe muss Müller heil nach unten kommen. Denn das Wetter – nass, kalt, ungemütlich – taugt an diesem Tag perfekt dazu, den Anlass des Baus zu verdeutlichen. Arbeiten, die momentan außen bei Wind und Wetter stattfinden, können bald in einer angenehmen Halle erledigt werden – im Warmen und Trockenen und mit richtigem Licht.
„Im Winterdienst ist es manchmal nachts bis zu minus zehn Grad kalt“, sagt Frank Pfaffenberger, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Tiefbau am Landratsamt. Keine gute Voraussetzung, um kleinere Reparaturarbeiten an den Fahrzeugen draußen auszuführen. „Zum Beispiel für Arbeiten am Pflug oder am Streuer“, sagt Pfaffenberger. Bald soll das in der neu entstehenden Halle stattfinden.
Wie wichtig das Projekt für viele im Landkreis ist, zeigen die Besucher des Richtfests. Neben den Vertretern der bauausführenden Firmen sowie Mitarbeitern der drei Bauhöfe Weidenberg, Hollfeld und Pegnitz sind auch viele Bürgermeister und Kreisräte anwesend. Die Rede hält Landrat Florian Wiedemann (Freie Wähler) in den Innenräumen des Bauhofs. Gefeiert wird das Richtfest im Anschluss zünftig mit kühlen Getränken, Schäuferla, Haxn und Klößen.
Rund 300 Kilometer an Kreisstraßen habe der Landkreis Bayreuth zu betreuen, sagt Wiedemann. Dafür seien die guten Bedingungen für Reparatur und Umrüstung der Fahrzeuge im Kreisbauhof sehr wichtig. „Die bisherige Werkstatthalle war für moderne Fahrzeuge des Betriebsdienstes aber nicht mehr ausreichend.“ Oft war schlicht zu wenig Platz, deshalb arbeitete man draußen.
Am 22. Oktober 2021 fasste der Kreistag den Beschluss zum Neubau. Der Spatenstich in Weidenberg war schon kurz darauf am 15. November 2021. Die Kosten wurden auf 1,2 Millionen Euro geschätzt. Mittlerweile steht der Rohbau der 500 Quadratmeter großen Halle. Durch die Einfahrthöhe von 4,50 Meter passen dort dann auch alle großen Fahrzeuge rein.
Zudem soll die Lkw-Werkstatt mit einer Wartungsgrube und einer Hebebühne für Transporter ausgestattet werden. Auch ein Reifenlager sowie ein Gefahrenstofflager für brennbare Flüssigkeiten, ein Büroraum und Toiletten sind geplant. Die innen liegende Waschhalle wird mit Schlammfang ausgestattet. Vor der Halle soll im Außenbereich zudem eine Wasch- und Betankungsfläche entstehen, erläutert Wiedemann.
Gebaut ist die Halle als Stahlkonstruktion. Die Innenwände sind aus Mauerwerk, Böden und Decken in Stahlbeton ausgeführt. Fenster und Türen werden hochwärmegedämmt. Das Dach ist für eine Photovoltaik-Nachrüstung ausgelegt, geheizt wird über Fernwärme aus der bestehenden Werkstatt. Zudem ersetzt eine neue Diesel-Tankstelle mit einem 10 000-Liter-Tank die bisherige Tankstelle.
