Reservierter Essbereich für Studenten und Uni-Angestellte mit Kindern eingeweiht Neue Spielecke in der Mensa der Uni Bayreuth

Von Carolin Grotjahn
In der Spielecke können die Kinder spielen, während ihre Eltern am Tisch gemütlich essen oder ein Auge auf sie haben können. Foto: Wittek Foto: red

Am Mittwoch wurde in der Mensa der Universität Bayreuth ein umschlossener Spielbereich eingeweiht, in dem ein für junge Familien reservierter Tisch und Spielgeräte stehen. Dort sollen Studenten und Uni-Angestellte, die mit ihren Kindern in der meist überfüllten Mensa essen wollen, Platz finden und in Ruhe essen können.

 
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Zwei Kinder, vielleicht drei oder vier Jahre alt, stehen auf einer blauen Matte, die die Hälfte des Bodens in einem umzäunten Bereich in der Mensa der Universität Bayreuth bedeckt. Neben der Matte befinden sich noch ein Tisch und mehrere Stühle. Das Mädchen trägt nun einen blauen, rechteckigen Baustein aus Schaumstoff spazieren, der fast so groß wie das Mädchen selbst ist. Es guckt konzentriert und läuft mit angespanntem Gesicht auf den Jungen am anderen Ecke der Matte zu. Der ist gerade dabei, einen weiteren Baustein an den Holzzaun gelehnt aufzustellen. Die Mütter der beiden stehen am Rand der Spielecke und beobachten sie mit einem Lächeln.

Die Mütter sind Uniangestellte, die mit ihren Kindern den neuen Spielbereich austesten, den es ab jetzt in der Mensa der Universität Bayreuth gibt. Wie viele Studenten und Angestellte es an der Uni gibt, die Kinder haben und diese Spielecke brauchen könnten, kann Boris Wiedenhöfer, der Referent für Familiengerechte Hochschule an der Universität Bayreuth, nicht sagen. Die Zahl der Studierenden mit Kindern wird nirgendwo erfasst, und bei den Angestellten kann er nur schätzen: "Die Zahl geht in die Hunderte", sagt er.

Es gibt mehr Studenten und Angestellte mit Kindern als früher

Um festzustellen, ob Bedarf für einen Familienbereich in der Mensa da ist, haben die Planer Eltern in der Mensa Fragebögen ausfüllen lassen. Dabei kam heraus, dass viele eine solche Ecke begrüßen würden. "Außerdem ist die Zahl der Kinder in den Kinderkrippen gestiegen", sagt Miriam Bauch aus der Stabsabteilung Chancengleichheit. "2003 hatten wir noch drei Gruppen, jetzt sind es fünf Gruppen. Daraus schließen wir, dass es mehr Angestellte und Studenten mit Kindern gibt, die von der Ecke profitieren könnten."

Lina Fürst, die auch in der Stabsabteilung Chancengleichheit der Universität arbeitet, findet die Spielecke gut. "Sonst hat man kaum eine Möglichkeit, mit den Kindern in der Mensa zu essen, vor allem im Semester ist es immer voll und laut. Außerdem ist das ein schönes Zeichen, dass Familien hier an der Uni willkommen sind." Tanja Meffert, die in der Zentralen Univerwaltung arbeitet, verlässt sich mehr auf das Urteil ihres Sohnes. "Wenn er die Spielecke gut findet, finde ich sie auch gut", sagt sie. "Und ihm scheint sie zu gefallen. Ich bin öfters mit Kollegen in der Mensa, und wenn da Kinder dabei sind, langweilen die sich schnell. Durch die Spielecke können sie da spielen, und wir Eltern können in Ruhe weiteressen."

Finanziert wurde die Spielecke aus Mitteln des Professorinnenprogramms des Bundes. Nach Angaben von Wiedenhöfer hat sie rund 5000 Euro gekostet.

Nächster Schritt sind Familienparkplätze

Die Errichtung der Spielecke ist ein weiterer Baustein, die Hochschule familiengerechter zu machen. Der nächste Schritt sollen laut Wiedenhöfer Familienparkplätze auf dem Campus sein. "Damit Eltern, die zum Beispiel um neun Uhr schnell ihr Kind in die Krippe gebracht haben, vor ihrer Vorlesung noch einen Parkplatz kriegen", sagt der Referent für Familiengerechte Hochschule. "Aber diese Parkplätze sollen nicht nur für Eltern mit Kindern sein, sondern auch für Studierende oder Angestellte, die nahe Angehörige pflegen." Ob es Ausweise geben wird oder wie sonst geprüft werden soll, ob jemand rechtmäßig dort parkt, ist noch nicht geklärt. Aber im Laufe des Jahres soll ein erster Testlauf starten.

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