Söder unterstützt Idee
Die Münchner wurden in ihrer Forderung unter anderem von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, deutschen Nationalspielern und dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) unterstützt - ohne Erfolg. Mit knapp 300 Wörtern beschrieb die UEFA ausführlich ihren Kampf gegen „Rassismus, Homophobie, Sexismus und alle Formen der Diskriminierung“ - um das Anliegen dann dennoch abzulehnen.
Der Münchner Vorstoß richtete sich unmissverständlich gegen die Politik der rechtsnationalen Regierung Ungarns unter Ministerpräsident Viktor Orban. Diese hatte zuletzt ein Gesetz gegen „Werbung“ für Homosexualität durch das Parlament gebracht und damit heftige Kritik ausgelöst.
Bundesligisten reagieren
Als Reaktion auf das Verbot der UEFA wollen Verantwortliche aus der Bundesliga ihre Stadien in Regenbogenfarben leuchten lassen. „Wenn München am Mittwoch nicht darf, dann müssen eben die anderen Stadien im Land Farbe bekennen. Auf jetzt, Kollegen in der Liga“, twitterte Vorstandssprecher Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt: „Der Deutsche Bank Park schaltet zum Spiel gegen Ungarn den Regenbogen an. Das Waldstadion bleibt bunt!“
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Das gleiche Vorhaben haben die Betreiber des Kölner Stadions beschlossen - und werden dabei vom FC unterstützt. „Wir begrüßen das sehr. Köln und der FC stehen für Vielfalt und Toleranz“, äußerte Geschäftsführer Alexander Wehrle: „Die Entwicklungen in Ungarn sind erschreckend – umso wichtiger ist es, ein Zeichen dagegen zu setzen.“
Fahnen im Stadion
Das findet auch der LSVD. „Wir als Verband finden es sehr befremdlich, wie die UEFA mit Werten umgeht, die in der Gesellschaft allgemein akzeptiert werden sollten“, sagte LSVD-Sprecher Markus Ulrich dem SID: „Die UEFA hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt - und es ist klar zu erkennen, auf welche Seite sie sich mit ihrer Entscheidung stellt.“
Die Arena soll trotz des UEFA-Verbots am Mittwoch bunt strahlen. Der Dachverband der deutschen Christopher Street Day’s (CSD) wird mit Partnern wie Amnesty International den Fans 11.000 Fahnen zur Verfügung stellen. „Zeigen wir den LGBTIQ* in Ungarn, dass sie nicht alleine sind“, hieß es in einer Erklärung: „Doch zeigen wir auch aller Welt, dass Menschenrechte für alle Menschen zu gelten haben.“
Das dürfte der ungarischen Regierung missfallen. Schon am Tag vor der UEFA-Entscheidung war Außenminister Peter Szijjarto mit einer Anspielung aufgefallen. „Eine Sportveranstaltung mit Politik zu mischen, ist schlecht“, sagte er: „Die Geschichte zeigt, dass das schlecht ist - und die Deutschen sollten das ganz genau wissen.“