Oder wie bei der Skateranlage in der Saas. Die hatten Jugendliche aus dem Stadtteil bei einem Jugendforum gefordert. Und der Stadtrat hatte beschlossen: Sie wird gebaut. Inzwischen aber tauchen Schwierigkeiten auf. Lärmgrenzwerte müssen eingehalten werden. Die Stadt prüft gerade, ob sich diese Grenzwerte an dem vorgesehenen Standort einhalten lassen. Und mit welchen Mitteln. "Wir müssen eine Lösung hinkriegen, die für beide Seiten gut ist", sagt Schieseck. Für die Jugendlichen und die Anwohner. "Tot ist das Projekt deshalb nicht."
Experte sagt: Alle wollen Spielplätze - aber nicht vor der eigenen Haustür
Helmar Griebel kennt das. Er ist der Vertriebs-Chef des Spielplatzgeräteherstellers Kompan in Flensburg. Das Unternehmen leistet sich ein Spielinstitut, das Spielen von der wissenschaftlichen Seite angeht. Manchmal sind die Ergebnisse sehr konkret: Für Kinder bis zwölf Jahren gibt es an vielen Orten genügend Spielplätze - und die sind zumeist auch völlig unumstritten. Und auch bei den Teenies sind sich eigentlich alle einig. Sie brauchen einen Treffpunkt. "Und in Klammern folgt dann meistens: Aber bitte nicht vor meiner Haustür", sagt Giebel. Er kennt Wohnungsbauunternehmen, die knallhart vorgeben: Spielplatz ja. Aber nur einen, der für Jugendliche ab 14 uninteressant ist.
So muss ein Spielplatz für Jugendliche sein
Das Flensburger Spielinstitut hat ein Konzept vorgelegt, das den Titel "Nowhere to go" trägt. Kein Platz zum Hingehen. Die Forscher, sagt Giebel, haben darin gezeigt, dass Befürchtungen wie Luftblasen platzen, wenn der Spielplatz passt. Vandalismus? Gibt es nicht, wenn Jugendliche den passenden Spielplatz haben. Der braucht Sitzgelegenheiten, "junge Leute wollen abhängen". Eine Jugendspielsplatz braucht Geräte, die Trendsportarten aufgreifen oder "dynamisches Spielen" ermöglichen. Klettern im Team zum Beispiel, mit Stratgie und gegen ein anderes Team. Der Wow-Effekt muss sein.Und: Der Spielplatz muss am richtigen Ort sein. "Jugendliche wollen sehen und gesehen werden."
"Ja", sagt Giebel. Für jede Stadt, die sich einen solchen Spielplatz leistet, ist das ein finanzieller Kraftakt. Aber wer will, findet einen Weg. "Es gibt Förderprogramme, öffentliche und private", sagt Giebel. Und immer mehr Geräteanbieter stellen sich auf die Finanznöte der Kommunen ein - mit Leasingverträgen oder verlängerten Zahlungszielen. Übrigens: Die Bayreuther Jugendlichen sind nicht allein. Überall in Deutschland wollen junge Leute raus, sich treffen und bewegen. "Trotz Handy und Internet", sagt Giebel. "Wenn das keine gute Nachricht ist."