Möglichkeit, in die eigene Vergangenheit zu schauen
Zum praktischen Nutzen von Mond-Missionen sagte Gerst: "Vielleicht finden wir auf dem Mond auch Spuren von frühem Leben auf der Erde." Diese könnten mit Meteoriten von der Erde zum Mond gelangt sein. "Das wäre eine sehr faszinierende Möglichkeit, in unsere eigene Vergangenheit zu schauen und Dinge zu sehen, die wir hier auf der Erde nicht mehr sehen können."
Es gehe aber auch darum, Gefahren von Meteoriteneinschlägen auf der Erde besser bewerten zu können und sich dagegen zu wappnen, etwa durch Umlenkung. Auf dem Mond gebe es zahlreiche Meteoritenkrater, deren Untersuchung bei der Bewertung des Risikos für die Erde hilfreich sein könne. Um Meteoriten früh zu entdecken, könne vielleicht in Zukunft auch ein Teleskop auf dem Mond hilfreich sein.
Wenn er auf der Erde sei, vermisse er die Raumfahrt, verriet Gerst. "Selbstverständlich hat man als Astronaut immer ein bisschen Heimweh nach dem Weltraum." Die Perspektive aus dem All zeige, wie klein und verletzlich die Erde innerhalb des riesigen Kosmos wirke. "So schnell gibt’s da draußen nichts, auf was wir ausweichen könnten. Wir kennen keinen Planeten B."