Raiffeisenbank Gefrees auf Partnersuche

Von Andreas Gewinner
 Foto: red

2014 war für die Raiffeisenbank Gefrees ein Jahr der Restrukturierung, 2015 war von der Rückkehr zur Normalität geprägt. Von einem "guten" oder gar einem "tollen" Jahr wollen Vorstand Markus Zitzmann und Vorstandsvorsitzender Andreas Held gleichwohl nicht sprechen. Und, so sagen sie auf Nachfrage: Das Thema Zusammenschluss bleibt auf der Tagesordnung.

 
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2013 war eine schon weit verhandelte Fusion mit der Raiffeisenbank Fichtelgebirge am Einspruch der Vertreter gescheitert. 2016 gilt: "Es gibt keine Denkverbote", so Held, "wir gehen mit offenen Augen durch die Landschaft, sprechen mit Nachbargenossenschaften, suchen nach der besten Option." Die Landschaft ist von Fusionen geprägt. Die VR-Banken Bayreuth und Hof schließen sich zusammen. Dazwischen liegt die Gefreeser Bank mit ihrem Geschäftsgebiet, das auch Bischofsgrün, Weißenstadt und Marktschorgast einschließt.

Auf die Augenhöhe kommt es an

Was ein Partner respektieren müsste: die Kundenpräsenz, den Mitarbeiterschutz. Und die gleiche Augenhöhe, mit ähnlichen Strukturen. "Ein Zwei-Milliarden-Institut würde eher nicht passen", so Zitzmann. Zwei Milliarden Euro Bilanzsumme hätte die fusionierte VR-Bank Bayreuth-Hof. Dass die Geschäftsgebiete unmittelbar anschließen, wäre sinnvoll aber nicht zwingende Voraussetzung.

Dabei sind es Faktoren, auf die die Gefreeser keinen Einfluss, die die Geschäfte wesentlich mitbestimmen. Wie die anhaltende Niedrig-Zinsphase. Wegen der die Kurve in Zukunft eher weiter nach unten zeigt. Schon jetzt lasse sich sagen, dass 2016 das Ergebnis von 2015 wohl nicht erreicht wird. Die Bankenregulierung bedeutet für eine kleine Bank den gleichen Aufwand wie für eine große. Held: "Wir müssen pro Quartal über 10.000 Datensätze an die EZB und die Bundesbank melden." Eine weitere Herausforderung ist die Digitalisierung. Hier macht die Raiba Gefrees Fortschritte. Die Quote der online getätigten Bankvorgänge stieg 2015 um fünf Prozent, 40 Prozent der Kundenkonten sind onlinefähig. Die Digitalisierung soll junge Kunden, die wegen Ausbildung und Beruf die Region verlassen müssen, weiter an die heimische Bank binden. Eine App soll jungen Kunden das Geldabheben ohne Bankkarte ermöglichen. 

Personal gesucht

Die Steigerung der Beratungsqualität war ein weiteres Thema in 2015. Die Raiffeisenbank Gefrees hat neu eine Fachfrau für Vermögensmanagement und Anlage eingestellt. Das bestehende Personal wurde qualifiziert. 2015 arbeiteten 27 Menschen für die Bank, einer weniger als 2014. Aber: "Wir haben ein relativ hohes Durchschnittsalter. Wir bilden aus. Und suchen punktuell auch nach Personal", so Held.

Die Zahl der Mitglieder sank um 1,6 Prozent auf 3376. Sie sollen 2,5 Prozent Dividende erhalten, wie für 2014 auch. Die Bilanzsumme stieg um 1,54 Prozent auf 123 Millionen Euro, die Zahl der Kundengelder um 3,9 Prozent auf 96 Millionen Euro. Die vergebenen Kredite sanken um 0,43 Prozent auf 55,7 Millionen Euro, was jedoch an bestellten aber wegen Projektverzögerungen nicht abgerufenen Ausleihungen lag, die dafür dieses Jahr anfallen dürften. Der Ertrag vor Steuern: 660.000 Euro (2014: 362.000). Das Zinsergebnis betrug 2,19 Prozent der Bilanzsumme, das Provisionsergebnis 0,65 Prozent.

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