Die Jury besteht immer aus vier Sprachwissenschaftlern und einem Journalisten als Gast, das ist in diesem Jahr Christine Westermann. Sie richtet sich nicht unbedingt nach den Vorschlägen, eine Überraschung ist also möglich. Viel eher geht es beim "Unwort des Jahres" um Sprachbewusstsein, die Sprachsensibilität in der Bevölkerung soll gefördert werden. Bis zum 31. Dezember konnten Bürger Vorschläge einreichen.
Das "Unwort des Jahres" 2013 lautete "Sozialtourismus". In der Begründung der Jury hieß es, im Zusammenhang mit Zuwanderung wurde von einigen Politikern und Medien mit dem Ausdruck „Sozialtourismus“ gezielt Stimmung gegen unerwünschte Zuwanderer, insbesondere aus Osteuropa, gemacht. Das Grundwort „Tourismus“ suggeriere "in Verdrehung der offenkundigen Tatsachen eine dem Vergnügen und der Erholung dienende Reisetätigkeit. Das Bestimmungswort „Sozial“ reduziert die damit gemeinte Zuwanderung auf das Ziel, vom deutschen Sozialsystem zu profitieren. Dies diskriminiert Menschen, die aus purer Not in Deutschland eine bessere Zukunft suchen, und verschleiert ihr prinzipielles Recht hierzu."
kfe/epd