Alternative: Vectoring
Auf die Frage, warum bisher nur so ein kleiner Anteil der Menschen zugegriffen und Glasfaser-Speed gebucht hat, betonte Illek, dass es nun mal Zeit brauche, bis die Nachfrage stark anziehe. Außerdem sei die Telekom keineswegs auf FTTH angewiesen, da man ja auch "Super-Vectoring" anbiete - also Telefonleitungen, auf denen Firmenangaben zufolge ein Download-Tempo von 0,25 Gigabit pro Sekunde möglich ist. Das einzig Entscheidende sei, dass die Menschen bei der Telekom Kunden würden, sagte der Finanzvorstand. "Wenn sie sagen, mir reicht auch ein Vectoring-Anschluss in meiner Umgebung, dann ist das auch etwas Gutes." Insgesamt gewinne die Telekom kontinuierlich Marktanteile hinzu.
Nettogewinn mehr als verdoppelt
Höttges und Illek stellten zudem die Konzernzahl für das abgelaufene Geschäftsjahr vor, in dem der Umsatz wegen negativer Wechselkurseffekte um 2,1 Prozent auf knapp 112 Milliarden Euro sank. Ohne Wechselkurseffekte wäre es ein kleines Plus gewesen. Der Nettogewinn lag bei 17,8 Milliarden Euro, was mehr als eine Verdopplung war. Der Zuwachs lag an dem Verkauf der Mehrheit der Funkturmsparte. Dieses Jahr traue man sich zu, "noch eine Schippe draufzulegen", sagte Höttges. Das operative Ergebnis (Ebitda AL), das 2023 nur um 0,7 Prozent stieg, soll 2024 um rund sechs Prozent zulegen.
In Deutschland liefen die Geschäfte gut: Der Umsatz stieg um 2,8 Prozent auf 24,5 Milliarden Euro und das operative Ergebnis um 4,1 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Im Werben um Kunden hatte die Telekom die Nase vorn: Während Vodafone die Zahl seiner Mobilfunk-Vertragskunden im Jahresendquartal um rund 95.000 erhöhen konnte und Telefónica Deutschland (O2) um 284.000, legte die Telekom in Deutschland um 360.000 zu.