Prozess gegen "Oldschool Society" beginnt

Der wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags auf ein Flüchtlingsheim in Sachsen angeklagte Markus W. am Mittwoch in München zu Beginn des Prozesses. Die Angeklagten sind mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Terrorgruppe "Oldschool Society" (OSS). Foto: Sven Hoppe/dpa Foto: red

Sie nennen sich unverdächtig «Oldschool Society», doch dahinter verbirgt sich eine rechtsextreme Gruppe. Vier Mitglieder der Gruppe müssen sich heute vor dem Oberlandesgericht München verantworten. Der Vorwurf: Bildung einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags auf ein Flüchtlingsheim in Sachsen.

 
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Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen vier mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Terrorgruppe «Oldschool Society» (OSS) begonnen. Die Bundesanwaltschaft wirft den drei Männern und einer Frau die Bildung einer terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung eines Anschlags auf ein Flüchtlingsheim in Sachsen vor.

Die Gruppe um den selbst ernannten Anführer Andreas H. aus Augsburg hatte sich zunächst über Messaging-Dienste sowie Facebook zusammengefunden. Im November 2014 wurden laut Bundesanwaltschaft bei einem ersten Treffen die Möglichkeit von Anschlägen erörtert. Bei einem zweiten Treffen im Mai 2015 im sächsischen Borna wollten die Mitglieder laut Anklage konkret einen Anschlag auf das dortige Flüchtlingsheim vorbereiten und umsetzen.

Davor besorgten laut Anklage der 40 Jahre alte Markus W. und die 23-jährige Denise G. in Tschechien große Mengen Feuerwerkskörper. Deren zerstörerische Kraft wollten sie den Ermittlern zufolge mit Nägeln oder mit brennbaren Substanzen wie Spiritus erhöhen. Darüber jedenfalls sprachen zwei der Angeklagten auch am Telefon.

Markus W. und Denise Vanessa G. lebten in Sachsen, der vierte Angeklagte, Olaf G. stammte aus Bochum. Am 6. Mai wurden die vier bei einer bundesweiten Razzia festgenommen. Der Senat unter Vorsitz von Richter Reinhold Baier hat bis Oktober 30 Verhandlungstage angesetzt.

dpa

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