Schon im Streifenwagen spricht der Beschuldigte von seiner Geheimdienstfurcht
Die Nachbarn im Haus halfen den Beamten mit Wasser aus: Die wuschen erst sich, dann dem Festgenommenen den Pfeffer aus den Augen. Einer der Polizisten berichtete, er habe schon im Streifenwagen gehört, dass der Angeklagte sich „vom Geheimdienst verfolgt“ fühle.
Seltsame Bastelarbeiten mit Drähten und Alufolie
Doch bevor der Fall ein Fall für den Psychiater wurde, hatte der Kriminaldauerdienst zunächst einen anderen Verdacht: Der Beschuldigte, der die deutsche und die irakische Staatsbürgerschaft hat, ist strenggläubiger Muslim. In seiner Wohnung fand die Polizei seltsam anmutende Apparaturen, mit Drähten, Alufolie und Gestellen. Ein Bombenbauer? Ein Islamist? Ein technischer Spezialtrupp der Polizei rückte an – und gab Entwarnung. Nicht einer der seltsamen Apparate habe irgendwie funktioniert, erklärte ein Kriminalbeamter. Wozu hatte der gelernte Ingenieur aus Basra die „Bastelarbeiten“ angefertigt? Zur Spionageabwehr gegen die eingebildeten Verfolger? Was genau hinter seinem möglichen Verfolgungswahn stecken könnte, soll ein Psychiater im weiteren Verlauf des Prozesses erläutern.