Heftiger Widerstand gegen die Pläne der Stadtverwaltung, die Wallen zu einem sexfreien Gebiet zu machen, kommt nicht zuletzt von den Prostituierten selbst. „Ich fühle mich hier zu Hause. Ich fühle mich hier sicher“, sagt eine junge Frau, die hier arbeitet.
Die Gewerkschaft der Prostituierten namens Proud (Stolz) ist ebenfalls gegen einen Umzug in ein Eroscenter. „Wir werden behandelt wie Objekte, die man einfach von einem Ort zu einem anderen Ort verschieben kann“, sagt Maxima Caram, Vorsitzende von Proud. „Die meisten Frauen, die auf den Wallen arbeiten, tun dies freiwillig. Es sind Sexarbeiterinnen. Sie sollten wie andere Arbeitnehmer auch behandelt werden.“
Die Stadt befragt die Prostituierten über ihre Meinung
Die Prostituierten-Gewerkschaft betont außerdem: „Es sind nicht die Freier, die hier Probleme machen. Es sind die Drogendealer und Drogenkonsumenten und die Trinker, die hier massenhaft Alkohol konsumieren, die für Probleme sorgen, wenn sie high oder betrunken sind. Dagegen sollte die Stadt etwas unternehmen.“
Seitens der Stadt Amsterdam heißt es, man habe schon intensive Gespräche über die Situation auf den Wallen und den Bau des Eroscenters geführt. Man habe mit weiblichen, männlichen und Trans-Prostituierten gesprochen und diesen Personen gut zugehört: Es gebe Stimmen für und Stimmen gegen den Bau eines Eroscenters. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.