Projektteilnahme wird geprüft Stadtrat will die Inklusion

Bei den Special Olympics zeigen Sportler mit geistiger Behinderung, dass sie auch zu Höchstleistungen fähig sind. Foto: Frank Molter/dpa

Der ganze Stadtrat ist sich einig: Kulmbach soll, wenn es möglich ist, mitmachen bei einem besonderen Inklusionsprojekt im Vorfeld der Special Olympics im Jahr 2023 in Berlin. Nur die AfD ist dagegen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kulmbach - Mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung, mehr Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung: Darum ging es in einem Antrag, den Dr. Theresa Weith am Donnerstag für die SPD-Fraktion im Stadtrat erläuterte und der am Ende weitreichende Zustimmung über alle Fraktionen hinweg fand. Nur die beiden Räte der AfD stimmten gegen dieses Projekt, das begleitend zu den Special Olympic World Games im Jahr 2023 in Berlin den Inklusionsgedanken ins ganze Land tragen soll. „170 Nationen – 170 inklusive Kommunen“ heißt es. Der Landkreis hat seine Zustimmung bereits signalisiert. Nun will auch die Stadt prüfen, welchen Anteil sie leisten kann.

In dem Projekt geht es darum, Gastgeber-Orte zu finden, die im Vorfeld der eigentlichen Sportveranstaltung in Berlin jeweils für vier Tage eine Delegation von Sportlern zu sich einladen. Auf dem Weg soll ein Zeichen gesetzt werden, dass ganz Deutschland die Sportler mit Behinderung willkommen heißt.

Das alles soll keine Sackgasse sein, sondern darüber Anstoß geben Netzwerke und Strukturen zu bilden, die über diese Spiele hinaus Bestand haben und Menschen mit geistiger Behinderung auf diese Weise im Sport und der Gesellschaft sichtbar werden zu lassen. Da, wo es zählt: In ihrer Heimat. Theresa Weith appellierte an den Stadtrat: „Lassen Sie uns den Weg zu einem inklusiven Landkreis ebnen, damit Inklusion eben nicht nur ein leerer Begriff ist.“

Die Stadt, so hat es das Gremium am Donnerstagabend beschlossen, wird nun prüfen, ob die Teilnahme an dem Projekt machbar ist und sich mit dem Landkreis abstimmen. „Eine Beteiligung an dieser Aktion würde uns auch in Kulmbach gut zu Gesicht stehen“, betonte OB Ingo Lehmann. „Wir sollten ersuchen, dabei zu sein.“

Georg Hock (AfD) erklärte, warum seine Partei grundsätzlich gegen Inklusion ist. Sie hindere die einen daran, die für sich bestmöglich Entwicklung zu nehmen und biete auch den Menschen mit Behinderung keine optimale Versorgung. Deshalb sei es für ihn und Hagen Hartmann nur folgerichtig gewesen, gegen dieses Inklusionsprojekt zu stimmen.

Autor

Bilder