Ergebnisse der „AktMel“-Anwendung: Vonseiten der Anwender, also des Landkreises, erklärt Aleksandra Weigel vom Landratsamt Wunsiedel, wie das vorhandene System anhand von „Dummydaten“ - also keinen echten Daten - habe untersucht werden können und auf welches Ergebnis die Mitarbeiter gekommen seien. Dabei hätten sie drei Ansätze gehabt: Haltestellen-, Buslinien- und Schulverkehrsplanung. Am Beispiel der Haltestellenplanung erklärt Weigel das Prinzip des Systems: „Wir haben uns alle Haltestellen innerhalb der Gemeinde Röslau anzeigen lassen. Die Haltestellen wurden mit unterschiedlichen Umkreisen versehen. Im innerstädtischen Bereich waren es 350 Meter, auf dem Land 600 Meter. Dadurch konnten wir überprüfen, inwiefern die Haltestellen überlappen.“ Liegen die Haltestellen weit auseinander, sei dies ein Hinweis darauf, dass die Linie nicht optimal geplant ist. Dieser Bereich lässt sich laut Weigel mit dem „AktMel“-System eingrenzen. Daraus ließen sich dann die Einwohnerzahlen ablesen und interpretieren. Fazit: Das „AktMel“-System ist laut Weigel für die Mobilitätsplanung sinnvoll - allerdings nur mit den Echtdaten.
„AktMel“ zusammengefasst
Problemstellung: Einwohnermeldedaten werden für unterschiedliche Planungsaufgaben benötigt, zum Beispiel im Bereich des Personennahverkehrs. Es gibt jedoch keine einfache und effiziente Möglichkeit für den Zugriff auf Meldedaten zur Unterstützung solcher Planungsaufgaben. Das liegt an der Datenschutzgrundverordnung. Besonders bei Gruppenauskünften gibt es große rechtliche Unsicherheiten, denn: Die Identifizierbarkeit von Personen stellt eine große Gefahr dar.
Projektziel: Das Projekt „AktMel“ schafft eine Lösung, mit der Meldedaten rechtssicher und effizient für Planungsaufgaben im Bereich der Mobilität eingesetzt werden können. Rechtliche Vorgaben lassen sich in lesbarer Form eingeben. Während der Verarbeitung der Daten werden diese überprüft. So wird in transparenter Form sichergestellt, dass die gelieferten Daten den Vorgaben entsprechen. Dieser Ansatz ermöglicht auch die schnelle Integration neuer Regeln aufgrund der aktuellen Rechtsprechung sowie kommender Gesetze.
Durchführung: Schwerpunkt des Projekts war die Entwicklung einer formalen Sprache. Die rechtlichen Zusicherungen wurden damit verständlich formuliert und vom System zuverlässig und transparent überprüft. Das Ergebnis kann aufgrund einer Zusicherung zurückgewiesen werden. Für den Fall wurden geeignete Verfahren zur Modifikation von Ergebnissen entwickelt. Die Verfahren stellen sicher, dass alle Zusicherungen erfüllt sind und der Anfragende trotzdem ein sinnvolles Ergebnis erhält.