Profi-Schwimmer rettete Ertrinkende aus Isar Florian Vogel mit Rettermedaille geehrt

Foto: dpa Foto: red

In München wurden am Mittwoch 87 Lebensretter mit der Bayerischen Rettungsmedaille ausgezeichnet. Darunter Schwimm-Star Florian Vogel. Er hatte im Juni 2015 eine ertrinkende Frau aus der Isar gerettet. Die gerettete 23-Jährige wollte sich nicht das Leben nehmen, sondern geriet unverschuldet in den Strom.

 
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Für die Medaille vorgeschlagen wurde Vogel von der Münchner Polizei: "Einer von uns hat den Anstoß gegeben, Florian Vogel für die Bayerische Lebensrettermedaille vorzuschlagen", sagt Polizeisprecher Sprecher Oliver Timper.

Aber auch aus Bayreuth hatte Vogel Unterstützung erhalten: So hatte BG-Stadtratsvorsitzende Stephan Müller den Schwimmer schon vorher für die Auszeichnung vorgeschlagen.

Zu den Bedingungen, überhaupt vorgeschlagen werden zu können, gehört, dass der Retter sich selbst in Lebensgefahr begibt und dirhc eine "herausragendes Tat" Courage beweist. Danach entscheidet das Innenministerium.

Der Profi-Schwimmer hatte im Juni vergangenen Jahres spontan eine in Not geratene 23-jährige Frau aus der Isar gerettet. Eine ebenso schwierige wie gefährliche Aktion, denn aufgrund der starken Regenfälle war dei Isar stark angeschwollen, die Strömung sehr stark. Dass Leute in der Isar in Not geraten, sei wirklich nur sehr selten, sagte der Polizei-Sprecher damals.

Kein Suizid-Versuch

Eine Woche nach dem Vorfall war klar, dass die Frau unverschuldet in den Strom geraten war. Sie wollte sich nicht, wie zunächst vermutet, das Leben nehmen. Tatsächlich hatte die 23-Jährige sich lediglich am Wasser erfrischen wollen. Als strenggläubige Muslima trug sie ein langes Kleid, das sie auch im Wasser anbehielt. Das Gewand sog sich mit Wasser voll, die starke Strömung warf die Frau um und zog sie in die Mitte des Flusses.

Hintergrund: Rettermedaille

Die Bayerische Rettungsmedaille wurde heuer an 87 Lebensretter aus ganz Bayern verliehen. Außerdem überreicht Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) 50 Personen die Christophorus-Medaille. Seehofer: "Es kann jeden treffen und jederzeit. Jeder von uns kann urplötzlich auf die Hilfe anderer angewiesen sein. Es ist gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die dann zupacken, die selbstlos helfen, wo es nötig ist, ohne zu zögern, und dadurch nicht selten auch sich selbst in Gefahr bringen. Retter geben Kraft und machen Mut – den Geretteten und uns als Gesellschaft insgesamt. Denn Heldentaten wie ihre bilden das Fundament für unser Zusammenleben. Mit der Auszeichnung heute sagt Bayern Dank und Anerkennung für Rettung von Mitmenschen aus höchster Not!" Mit der Bayerischen Rettungsmedaille wird ausgezeichnet, wer bei der Rettung eines Menschen aus Lebensgefahr sogar sein eigenes Leben eingesetzt hat.

Die jüngste Retterin ist hier die zum Zeitpunkt der Rettung 13-jährige Sophia Deyhle aus Hersbruck, der älteste Retter ist der zum Zeitpunkt der Rettung 77-jährige Sigmund Daubmeier aus Rennertshofen.

Wer jemanden unter besonders schwierigen Umständen aus Lebensgefahr rettet, erhält nach dem Gesetz über staatliche Auszeichnungen für die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr eine öffentliche Belobigung und die Christophorus-Medaille. Der damals 3-jährige Oskar Gomolka und seine Schwester Lotta, die damals 4 Jahre alt war, aus Stuttgart werden hier als jüngste Lebensretter ausgezeichnet. Ältester Retter ist der zum Zeitpunkt der Rettung 76- jährige Manfred Arlt aus Pullach i. Isartal.

Seit Schaffung der Bayerischen Rettungsmedaille im Jahr 1952 haben 4.130 Personen diese Auszeichnung erhalten. Mit der Christophorus-Medaille, die erstmals 1983 vergeben wurde, sind bislang 1.553 Personen geehrt worden.

cb/red

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