Der dubiose Rechtsanwalt soll beim geplanten Bau von Solaranlagen in Italien und Rumänien Anleger um rund eine Million Euro betrogen haben. Wie Leitender Oberstaatsanwalt Gerhard Schmitt von der Staatsanwaltschaft Hof auf Anfrage sagte, sitzt der 43-Jährige noch immer in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft will die Ermittlungen gegen den Mann im Frühjahr 2014 abschließen, hieß es.

Die Insolvenz der Metzgerei mit sechs Filialen und 45 Mitarbeitern im Jahr 2012 hatte für Aufsehen gesorgt. Insolvenzverwalter Robert Wartenberg aus Bamberg erklärte, alle Filialen seien 2012 an die Vermieter zurückgegeben worden. So auch die Bayreuther Zweigstelle an der Ecke Maxstraße/Sophienstraße, die noch den Namen Weiß trägt, aber leersteht.

Was mit dem Gebäude passiert, ist unklar

Das zu versteigernde Grundstück mit Betriebsgebäude in der Kulmbacher E.-C.-Baumann-Straße gehört Metzgermeister Thomas Weiß. Gegen ihn läuft ein Zwangsversteigerungsverfahren, das von der Kulmbacher Bank betrieben wird. Insolvenzverwalter Wartenberg ist für die Weiß GmbH zuständig, die die sechs Filialen betrieben hatte. In dieser Sache läuft laut Wartenberg eine Klage vor dem Landgericht Bayreuth gegen den früheren Rechtsanwalt von Thomas Weiß und dessen Rechtsanwalts GmbH. Der Vorwurf lautet auf Beratungsfehler seitens des Anwaltes, der nun wegen des vorgeworfenen Millionenbetrugs in Untersuchungshaft sitzt.

Das Produktionsgebäude der Metzgerei wird schon zum zweiten Termin versteigert. Nun gilt beim Verkehrswert die Fünf-Zehntel-Grenze, das Mindestgebot liegt bei rund 270.000 Euro. Die Kulmbacher Bank geht davon aus, beim zweiten Termin einen Käufer zu finden. „Es gibt mehrere Interessenten“, sagt Markus Wehrfritz, Leiter des Kreditsonderreferats. Mit Blick auf den inhaftierten Rechtsanwalt bezeichnet er die ganze Sache als „sehr verworren“, möglicherweise fehlten Unterlagen.

Ob wieder eine Metzgerei in das Gebäude einziehen wird, ist unklar. Es liegt im potenziellen Überschwemmungsgebiet, vor Jahren war Hochwasser eingedrungen. Durch die Neugestaltung der Flutmulde könnte sich dieses Problem aber erledigen. Für die weitere Metzgereinutzung wäre eine EU-Zulassung notwendig. Und die stellt hohe Auflagen. Um diese zu erfüllen, wären größere Investitionen notwendig, berichten Kenner des Gebäudes. Denkbar wäre auch eine Nutzung als Produktions- und Lagergebäude. Dafür müssten die Kühlräume demontiert werden. Verwaltungsräume sind vorhanden. Metzgermeister Thomas Weiß war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.