Auch Helmut Völkl, Leiter des Tourismus- und Veranstaltungsservice der Stadt Kulmbach, freut sich bereits auf das Festival. „Es wird mit Sicherheit etwas anders werden als gewohnt, aber dennoch nicht weniger stimmungsvoll“, ist sich Völkl sicher. „Ganz im Gegenteil: Künstler wie Wolfgang Niedecken in einem so kleinen Rahmen zu erleben, ist schon etwas Besonderes“. In der Tat steht der beliebte BAP-Frontmann fast schon stellvertretend für das Schicksal vieler, auch größerer Künstler während der Pandemie – und die Art und Weise, wie man mit ihr umgehen kann. Eigentlich wollte Niedecken am 30. März seinen 70. Geburtstag mit einem großen Konzert in Köln feiern, aber das konnte nicht stattfinden. Auch weitere Planungen mit BAP mussten für dieses Jahr verworfen werden.
Doch statt Trübsal zu blasen, nutzte der Sänger die Zwangspause kreativ für ein Herzensprojekt. „Niedecken liest und singt Bob Dylan“, mit dem Wolfgang Niedecken am 18. Juli das Festival beschließt, ist eine liebevolle musikalische Hommage des Kölner Urgesteins an sein großes Vorbild Dylan, den gerade 80 Jahre alt gewordenen Literatur-Nobelpreisträger.
Wie Niedecken wollen viele der auf der Plassenburg vertretenen Künstler der Pandemie kreativ die Stirn bieten. „Von der jungen Newcomerband Provinz, deren großer Durchbruch von Corona ausgebremst wurde, über Kabarettprofis wie Erwin Pelzig und Michael Mittermeier bis hin zu den Irish Rockern von Fiddler’s Green – eigentlich freuen sich alle Künstler unglaublich, wieder auf der Bühne stehen zu können“, berichtet Mayer, „selbst wenn dies aufgrund der Abstandsvorgaben mit erheblichen Einnahmeneinbußen verbunden ist“.
Zwei Konzerte an einem Tag
Künstler wie LaBrassBanda oder die Pink-Floyd-Tribute-Band Echoes spielen aufgrund der hohen Nachfrage sogar an einem Tag gleich zwei Konzerte. Dass nicht gleich alle Künstler diesen Schritt gehen müssen, liegt daran, dass sich die Corona-Lage doch erheblich entspannt hat und die von den Kulturveranstaltern erhofften Lockerungsschritte von der Politik tatsächlich umgesetzt wurden. So mussten die Organisatoren noch im Frühling damit rechnen, lediglich 250 Besucher einlassen zu dürfen, eine Zahl, die sich seitdem mehr als verdoppelt hat.
Derzeit sind noch für alle zehn Veranstaltungen Tickets verfügbar – auch für die Konzerte von LaBrassBanda, Echoes oder der Hofer Symphoniker. Allerdings rechnen die Veranstalter noch mit einem kleinen Run in den letzten Tagen. „Viele Besucher haben zu viele Absagen erlebt und warten mit dem Ticketkauf bis zuletzt“, weiß Helmut Völkl. Doch abgesehen davon steht einem erfolgreichen Festival nun wirklich nichts mehr im Wege, teilen die Veranstalter mit.