Plan A-Premiere in Berlin Auf Tuchfühlung mit Kino-Stars

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Mit den Stars auf der Kinobühne: „Location-Manager“ Michael von Hohenberg (rechts) zusammen mit (von links) August Diehl, Yoav Paz, Doron Paz, Nicolay Kinski, Skady Lis, Minu Barati und Milton Welsh. Foto: /pr.

In Marktredwitz war die Premiere des Films „Plan A“ nicht möglich. Der Start in Berlin geht immerhin mit Beteiligung aus dem Fichtelgebirge über die Bühne.

 
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Berlin/Marktredwitz - Eigentlich hätte der internationale Film „Plan A“ vergangene Woche in Marktredwitz Premiere feiern sollen (wir berichteten). Schließlich waren die Schauspieler zum Dreh in der Region und wollten wiederkommen. Doch dann machte die Pandemie einen Strich durch die Rechnung: Wegen der Corona-Beschränkungen war die im „Cineplanet“ geplante Premierenfeier nicht möglich. So gab es lediglich eine abgespeckte Deutschland-Premiere in München und eine weitere in Berlin. Bei letzterer war zumindest ein Beteiligter aus dem Fichtelgebirge dabei: Michael von Hohenberg aus Weißenstadt, der beim Dreh in der Region, vornehmlich in Marktredwitz, als „Location-Manager“ fungierte.

Offene Ohren für Wünsche

Das Projekt wurde überwiegend im Fichtelgebirge und im Steinwald gedreht und läuft derzeit weltweit in den Kinos. Der Film dreht sich um die lange geheim gehaltene Geschichte von Plan A, dessen Inhalt die Tötung von mehreren Millionen deutschen Bürgern nach dem Krieg war. Der Rachefeldzug durch eine Gruppe jüdischer Überlebender wurde zum Glück nie Wirklichkeit, jedoch erzählt der Film, wie nahe das Gelingen war und auch warum der Plan entstand, in bewegenden Bildern und Momenten. Die beiden israelischen Regisseure, Yoav und Doron Paz, hörten vor einigen Jahren zufällig von der Geschichte und machten daraus einen beeindruckenden Film – in der Hauptrolle glänzt August Diehl. In Deutschland zu drehen, war für die beiden eine Herausforderung und ein Privileg zugleich. Vor allem die Mischung aus israelischer und deutscher Crew war durch die komplett unterschiedliche Arbeitsweise anfangs schwierig, zunehmend hilfreich und zuletzt ein Gewinn für das Projekt. Die Region Fichtelgebirge stellte sich als gute Wahl für die Motive heraus, fanden sich hier doch offene Ohren für die Wünsche und ein professioneller Filmservice für die Umsetzung. Hier zahlte sich die langjährige Vorarbeit der Filmregion Fichtelgebirge aus, wovon Ortschaften wie Marktredwitz (hier war auch einer der Hauptdrehorte), Bad Alexandersbad, Marktleuthen, Neusorg und Brand profitieren konnten. Die beiden Produzentinnen Minu Barati und Skady Lis waren begeistert von der Hilfsbereitschaft an allen Drehorten und empfehlen die Region gerne als gute Drehlocation weiter. Michael von Hohenberg war anfangs als Dreh-Berater für die Aufnahmeleitung, später als Location Manager (Motiv-Aufnahmeleiter) in das Projekt involviert und war zusammen mit seiner Frau, die den einzigen größeren Filmservice in Nordbayern betreibt, für die Set-Sicherung, Unit-Moves und Motiv-Vorbereitung und -Rückbau während des gesamten deutschen Drehteils zuständig.

Wiedersehen mit Kollegen

„Regelmäßig mit solch tollen und manchmal auch sehr berühmten Leuten zu arbeiten, ist ein Privileg, und ich genieße bei den Premieren, zusammen mit meiner Frau, natürlich auch den roten Teppich und vor allem das Wiedersehen mit den Kollegen und Kolleginnen nach langer Zeit“, resümiert Michael von Hohenberg, der bei der gut besuchten Premiere in Berlin mit den Stars auf der Bühne stand.

Wie berichtet, war für die Premiere in Marktredwitz alles schon vorbereitet. „Zur Premiere in Marktredwitz wollten die Produzentinnen Skady Lis und Minu Barati einen Saal für die 350 Komparsen mieten, um ihnen ein kostenloses Screening zu ermöglichen. Auch Hauptdarsteller August Diehl und weitere Gäste wären nach Marktredwitz gekommen. Es hätte eine große Fotowand gegeben, und wir als Stadt hätten selbstverständlich für die internationalen und unsere regionalen Stars den roten Teppich ausgerollt“, bedauert Susanne Menzel, Veranstaltungsmanagerin der Stadt Marktredwitz, die Absage wegen Corona. Die Produzentinnen Skady Lis und Minu Barati hätten versprochen, das Event in Marktredwitz mit allen Komparsen im Sommer 2022 nachzuholen. „Darauf freuen wir uns schon jetzt.“ red

Online schon vorab
„kinokino“ Extra in der BR-Mediathek hat „Plan A“ bei den Dreharbeiten, unter anderem in Marktredwitz, begleitet. Online ist der 45-minütige Beitrag bis zum 28. Februar unter dem Titel „Plan A – Die jüdischen Rächer“ vorab zu sehen. In dem Beitrag gibt es Interviews mit Darstellern und Regisseuren. „kinokino“ blickt auch auf die tatsächlichen historischen Fakten, die hinter der Geschichte der Rache-Brigade Nakam stehen. Dazu spricht „kinokino“-Autorin Antje Harries mit der Expertin Professorin Dina Porat, der Chefhistorikerin von Yad Vashem, der internationalen Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, und zeigt Interviews von Nakam-Mitgliedern, die die Paz-Brüder zur Vorbereitung auf ihren Film gedreht haben.

Event wird im Sommer 2022 nachgeholt

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