Als Kind erlebte Yoko Ono, wie Tokio bombardiert wurde. Nicht nur die Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden, sondern auch der Wunsch nach Heilung ist nach Einschätzung des Kurators deswegen ein wichtiges Thema ihrer Arbeiten.
Ein Werk zeigt ein Zimmer, dessen Einrichtungsgegenstände halbiert sind. „Sie will, dass die Leute ihre eigene Fragmentierung erkennen“, sagte de Brún. „Dass wir alle Fragmente sind, die Verbindungen brauchen, die zu einem gewissen Grad Heilung brauchen.“
Performancekunst: Publikum schneidet ihr Kleidung vom Körper
Auch Yoko Onos Kunst ist nicht fertig, sondern entsteht mit dem Publikum. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist die Umkehr des Verhältnisses zwischen Künstler und Betrachter. Zum Beispiel bei der Performance „Cut Piece“, als ihr das Publikum die Kleidung vom Körper schnitt.
In London lernte Yoko Ono einst Lennon kennen. Das Liebespaar arbeitete auch zusammen und lag begleitet von Reportern tagelang im Bett, um für Frieden zu demonstrieren. Manche Beatles-Fans werfen Yoko Ono vor, die Band auseinander gebracht zu haben. Dabei sagte Paul McCartney mal, die Gruppe sei selbst auseinandergebrochen.
Auch nach der Ermordung ihres Mannes arbeitete Yoko Ono, die als wichtige Vertreterin der Fluxus-Bewegung gilt, weiter als Konzeptkünstlerin und Friedensaktivistin. Die neue Ausstellung setzt ihr noch zu Lebzeiten ein Denkmal.