Pegnitz Klinik-Personal streikt am Donnerstag

Die Streikkundgebung beginnt am Donnerstag um 8 Uhr am Haupteingang der Sana-Klinik in Pegnitz. Foto: Ralf Münch

Die Beschäftigten der Sana-Klinik Pegnitz treten am Donnerstag, 20. Oktober, von Beginn des Frühdiensts um 6 Uhr zum ersten Mal in der Geschichte des Hauses für 24 Stunden in den Ausstand.

 
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Die Streikkundgebung beginnt um 8 Uhr am Haupteingang der Klinik, Langer Berg 12, um 9 Uhr startet die Streikdemonstration in die Innenstadt mit Abschlusskundgebung am Marktplatz. Die Streikenden fordern Lohnerhöhungen um 150 Euro und acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. „Ein Notdienst bleibt gewährleistet“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Verdi.

„Unser Warnstreik findet parallel zum Auftakt der vierten Verhandlungsrunde in Berlin statt. Er knüpft damit an weitere Streikaktivitäten an, die bundesweit in diesen Tagen stattfinden, wie etwa dem erfolgreichen Streiktag letzten Freitag in Hof. Die Warnstreiks sind notwendig, da die Arbeitgeberseite im Sana-Konzerntarifvertrag trotz Rekordinflation ihren Beschäftigten eine Nullrunde von 16 Monaten anbietet. Es soll zunächst lediglich eine Einmalzahlung geben, von der außerdem alle bisher bezahlten staatlichen Boni wieder abgezogen werden. In drei Verhandlungsrunden haben wir uns ergebnislos um eine Einigung bemüht. Nun bleibt uns keine andere Möglichkeit, als durch Warnstreiks den Druck zu erhöhen. Die Preise steigen und wir brauchen eine schnelle und tabellenwirksame Lohnerhöhung, um unsere steigenden Rechnungen bezahlen zu können. Von der Klinik am Langen Berg demonstrieren wir daher durch die Innenstadt zum Rathaus, um die Bevölkerung in Pegnitz auf die Situation an ihrer Klinik aufmerksam zu machen“, erklärte Kathrin Strobl, die im Labor der Pegnitzer Klinik arbeitet und deren Beschäftigte in der Verdi-Tarifkommission vertritt.

„Der Sana-Konzern hat im letzten Jahr einen Gewinn von 67 Millionen Euro gemacht. Es wird Zeit, dass er dieses Geld endlich auch an seine Beschäftigten weitergibt, die nicht bereit sind, 16 Monate Nullrunde hinzunehmen. Sie haben bereits mit Aktiven Mittagspausen auf ihre berechtigten Forderungen aufmerksam gemacht und mit einer deutlichen Mehrheit in einer Mehrheitspetition für die Durchsetzung ihrer Forderungen unterschrieben. Nicht der Streik, sondern der Personalmangel im Normalzustand gefährdet die Sicherheit der Patientenversorgung. Am Donnerstag bleibt ein Notdienst ähnlich wie an Wochenenden gewährleistet, verschiebbare Operationen und Behandlungen müssen dabei verschoben werden, um den nötigen ökonomischen Druck in der Tarifauseinandersetzung herzustellen. Die Streikenden wollen so dazu beitragen, die Arbeit in der Klinik attraktiver zu machen und so auch in Zukunft eine gute Patientenversorgung zu gewährleisten. Daher kommt es nun zum ersten Mal in der Geschichte des Hauses zum Warnstreik. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen“, ergänzte Verdi-Gewerkschaftssekretär Martin Schmalzbauer.

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