Paukenschlag Güterbahnhof doch ein Denkmal?

Das Landesamt für Denkmalpflege sieht beim Kulmbacher Güterbahnhof die Merkmale für ein Denkmal grundsätzlich gegeben. Foto: red

Bisher waren Experten davon ausgegangen, dass es sich bei dem Kulmbacher Güterbahnhof nicht um ein Denkmal handelt. Doch am Ende könnte es anders kommen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Beim Kulmbacher Güterbahnhof handelt es sich womöglich doch um ein Denkmal. Das hat Oberbürgermeister Ingo Lehmann mitgeteilt. „Da alle Einschätzungen, die uns bis jetzt bekannt waren, nie eine Denkmaleinstufung in Betracht gezogen haben, ging ich fest davon aus, dass uns dies auch das Landesamt für Denkmalpflege so bestätigt. Die uns inzwischen vorliegende Stellungnahme des Landesamtes sieht die Voraussetzungen für die Einstufung als Denkmal allerdings als gegeben an“, sagt Lehmann. Allerdings sei der Güterbahnhof noch nicht in die Liste der Denkmäler aufgenommen worden. Zunächst würden nun die Untere und Obere Denkmalbehörde zu einer Stellungnahme aufgefordert.

Bereits 2021 hat der Stadtrat einstimmig den Beschluss gefasst, dass eine gemeinsame Erklärung mit dem Freistaat Bayern unterzeichnet wird, in der sich die Stadt verpflichtet, den Güterbahnhof abzureißen. „Als Oberbürgermeister habe ich natürlich die im vergangenen Jahr entfachte Debatte um den Abriss des Gebäudes wahrgenommen. Mir war es daher wichtig, eine offizielle Aussage vorliegen zu haben, die uns bescheinigt, dass es sich bei dem Güterbahnhof um kein Denkmal handelt.“

Man wolle sich nun zügig mit der Universität Bayreuth und dem Freistaat Bayern absprechen, wie es weiter geht. „Ich kann mit Gewissheit sagen, dass die Stadt Kulmbach und ich als Oberbürgermeister den Bau des Campus weiter vorantreiben werden. Erst in der jüngsten Sitzung des Stadtrats sei sein Bekenntnis zum Uni-Campus fraktionsübergreifend anerkannt worden. Das zeige ihm, so Lehmann weiter, dass das Gremium fest hinter der Entscheidung steht. „Als Stadt haben wir keine Verwendung für das Gebäude und auch die Universität hat sich bereits deutlich positioniert und herausgestellt, dass sie ebenfalls den Güterbahnhof nicht in ihre Planungen integrieren kann“, betont Lehmann.

Nun stünden erst einmal Gespräche mit dem Freistaat und der Universität an. Bis dahin wolle sich der Oberbürgermeister zunächst nicht weiter zu der Angelegenheit äußern. „Ich gehe davon aus, dass in der kommenden Stadtratssitzung noch einmal über den Güterbahnhof gesprochen wird“, sagt Lehmann.

Autor

Bilder