DIEGO (62 Meter/Werder Bremen)
Der Brasilianer verzückte in seinen drei Jahren bei Werder Bremen die gesamte Liga mit Technik und Raffinesse. Genau diese Aspekte halfen ihm auch bei seinem spektakulärsten Werder-Treffer gegen Alemania Aachen im April 2007. Wie bei Stoppelkamp befand sich die Partie in der Schlussphase, Aachens Schlussmann Kristian Nicht war mit in den Bremer Strafraum aufgerückt. Doch stattdessen kam Diego nach einem abgewehrten Freistoß an den Ball und stellte sein Können mit einem Schuss unter die Latte eindrucksvoll unter Beweis.
ALEX ALVES (52 Meter/Hertha BSC)
Am 30. September 2000 schaffte der Brasilianer das Kunststück, Torhüter Markus Pröll zu überraschen. Nach einem Gegentreffer im Spiel gegen den 1. FC Köln schoss der Südamerikaner direkt aus dem Mittelkreis aus 52 Metern ins Tor zum zwischenzeitlichen 1:2, Hertha gewann noch 4:2. „Das Tor von der Mittellinie gegen Köln war das schönste in meinem Leben. Ich freue mich, dass ich dieses Tor für Hertha geschossen habe“, sagte Alves später. Im November 2012 verstarb der exzentrische Profi im Alter von nur 37 Jahren an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung.
CARLI LLOYD (49 Meter/USA)
Mit besonderer Genugtuung wird die damalige US-Kapitänin auf ihren Distanztreffer im WM-Finale 2015 zurückblicken. Ihr Tor von der Mittellinie war der Höhepunkt eines furiosen Sturmlaufs gegen völlig überforderte Japanerinnen. Sinnbildlich dafür stand Torhüterin Ayumi Kaihori, die vom Lloyds Fernschuss sprichwörtlich überrumpelt wurde. Vier Jahre zuvor hatten Lloyd und Co. bei der WM-Endrunde in Deutschland im Endspiel gegen Japan im Elfmeterschießen verloren.
KLAUS AUGENTHALER (48 Meter/Bayern München)
Dass der Weltmeister-Libero von 1990 in den 1980er-Jahren nicht nur zum Verteidigen und Klären befähigt war, bewies der einstige Weltklassespieler mit dem Tor des Jahrzehnts bei der Wahl in der ARD-Sportschau. Der Abwehrchef von Bayern München bewies sprichwörtlich „Auge“, als er im August 1989 entdeckte, dass Eintracht Frankfurts Torwart Uli Stein weit vor seinem Kasten stand. Sein Spannschuss flog in einer perfekten Flugkurve über den machtlosen Schlussmann zum 1:0-Endstand ins Netz.
BERND SCHUSTER (45 Meter/Bayer Leverkusen)
Ganz ähnlich zu Augenthaler, wenn auch ein paar Meter näher dran, schlug Bernd Schuster 1994 eiskalt aus der Ferne zu - auch hier war der Gegner Eintracht Frankfurt. Weil Nationalkeeper Andreas Köpke ein paar Schritte zu weit aus seinem Kasten gerückt war, setzte der „Blonde Engel“ im Dress des Werksklubs zum gefühlvollen Heber an und traf gekonnt in den rechten Torwinkel. Auch der Kunstschuss Schusters wurde als Tor des Jahrzehnts in der Sportschau ausgezeichnet.