Der Negativ-Spitzenreiter war Thüringen mit 17,6 Prozent verlorener Völker, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sah es ähnlich schlecht aus. Allerdings ist die Datengrundlage in Ostdeutschland schwach, da sich dort jeweils nur einige Hundert Imker an der Umfrage beteiligt hatten - daher sind diese Werte weniger aussagekräftig als in Bayern mit fast 3000 Umfrage-Teilnehmern und Rheinland-Pfalz mit rund 1100. Bienenfachmann Otten führte die regional unterschiedliche Entwicklung auf andere Witterungen zurück.
Relativ gut sah es in Nordrhein-Westfalen aus, wo sich knapp 2000 Imker an der Umfrage beteiligten und ein Ausfallanteil von nur 13,8 Prozent ermittelt wurde. Der Vorsitzende des Imkerverbandes Rheinland, Dirk Franciszak, begründete dies mit den zahlreichen Jung-Imkern, die hochmotiviert die teils aufwendigen Schutzmaßnahmen durchführten und dadurch dem Milbenbefall einen Riegel vorschieben.
Alteingesessene Imker vertrauten hingegen oft auf ihre Routine und ihrem Gefühl - sie investierten dann weniger Zeit. Der Landesverband Rheinland hat binnen sechs Jahren nach eigenen Angaben die Zahl seiner Honigbienenvölker von 37.000 auf 68.000 fast verdoppelt - dies liegt an einem starken Zuwachs an Jung-Imkern.
Durch die starke Zunahme an Jungimkern sind Bienenvölker für sie zu einem knappen Gut geworden - zum Start braucht man eins, zwei Völker, aus denen sich später mehr Völker entwickeln. Üblicherweise kauft man im Februar oder März - das Angebot sei zwar knapp, aber mit etwas Suchen und Klinkenputzen bekomme man weiter ein Volk für 100 bis 120 Euro, sagt Branchenkenner Franciszak.
Der Preis für ein 500-Gramm-Glas deutschen Honig lag 2018 zwischen 4,70 Euro und 6,45 Euro - hier geht es um Blütenhonig von verschiedenen Pflanzen und nicht um Sortenhonig, der teurer ist. Seit langem zieht der Preis tendenziell etwas an. Branchenkenner Otten rechnet 2019 "mit einem verhaltenem Preisanstieg".