Frenzel, der bei der Einreise nach China positiv auf das Coronavirus getestet worden war, hatte erst einen Tag vor dem Wettkampf erstmals auf der gigantischen Schanzenanlage trainiert. Dort und beim Langlauf-Test überzeugte er Bundestrainer Weinbuch. Der erfahrene Coach nominierte den Sachsen und verzichtete auf den zweimaligen Olympiasieger von Pyeongchang, Johannes Rydzek.
Der 33-Jährige, der sich in der Quarantäne mit Joggen im Zimmer und auf dem Ergometer fit gehalten hatte, sprang 132 Meter weit. Aus dem deutschen Team gelang nur Geiger ein weiterer Satz. Auf der Laufstrecke war Frenzel jedoch nicht so stark wie gewohnt. Nach seinem Lauf lag er noch lange völlig ausgepumpt im Schnee und jubelte auch später nach Geigers Zieleinlauf zunächst nicht mit.
Kombinierer können zufrieden sein
Der Rekordweltmeister holte bereits die siebte Olympia-Medaille seiner Karriere. Nach den harten Isolationstagen dürfte diese einen ganz besonderen Stellenwert haben – auch wenn es nicht wie einmal 2014 und zweimal 2018 Gold wurde. Frenzels Mutter, die als Erzieherin tätig ist, fieberte bei ihrer Arbeit mit den Kindern mit.
Mit nun zwei Medaillen können die deutschen Kombinierer die Winterspiele zufrieden verlassen – zumal sie zwei Corona-Fälle verkraften mussten. Neben Frenzel war auch Teamkollege Terence Weber, der von Faißt ersetzt wurde, in Peking positiv getestet worden. An die formidable Ausbeute von vor vier Jahren in Südkorea kam das Weinbuch-Team erwartungsgemäß nicht heran. Damals hatten die Schanzen- und Lauf-Allrounder dreimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze gewonnen.