Oberfränkische Malertage vom 12. Juni bis zum 31. Juli Neudrossenfeld Künstlerdomizil auf Zeit

Von Anne Müller
Organisatorin Christel Gollner aus Bayreuth und Neudrossenfelds Bürgermeister Harald Hübner freuen sich auf die 19. Oberfränkischen Malertage. Elfi Hübner aus Bayreuth (Mitte) hat das Plakat gestaltet. Foto: Anne Müller Foto: red

Das Plakat und die Flyer für die Ausstellung sind bereits gedruckt, doch die Werke dazu müssen erst noch entstehen. Das ist das Prinzip der Oberfränkischen Malertage, die in diesem Jahr zum 19. Mal stattfinden. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte 1998 mit einer Idee von Christel Gollner aus Bayreuth. Sie malt schon viele Jahre und ist Dozentin an der Volkshochschule.

 
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Doch was ihr fehlte, war eine vertraute Gruppe, in der sie sich austauschen konnte. Kurzerhand lud sie drei gute Freunde ein, nach Weidenberg zu kommen, und den Ort aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, mit anderen Techniken und anderen Stilen zu malen. „Das war ein solch wunderbares Gemeinschaftserlebnis, dass wir das unbedingt beibehalten wollten und seither in 18 oberfränkischen großen und kleinen Orten Malertage veranstaltet haben“, sagt Christel Gollner, die Vorsitzende des Vereins Oberfränkische Malertage.

Blaue Lupe mit goldenen Sternen

„Die drei Herren und ich sind praktisch Dauergäste, insgesamt haben schon 74 Künstler an unseren Malertagen mitgewirkt.“ Die Malertage waren oft in Ereignisse der Ausführungsorte eingebunden, sie fanden 1999 während der Pegnitzer Kulturtage und 2014 im Rahmen des Jubiläumsjahrs 650 Jahre Stadt Münchberg statt. Das Europadorf Neudrossenfeld, das alle zwei Jahre Gastgeber für die Europatage ist, steht in dieser Funktion nun auch Pate für das Motto der diesjährigen Malertage.

Das Plakatmotiv, das Elfi Hübner aus Bayreuth gemalt hat, zeigt eine runde blaue Lupe mit goldenen Sternen, die direkt auf Neudrossenfeld gerichtet ist. „Ich freue mich mit unserer Gemeinde schon sehr auf die Werke, die in den Arbeitstagen von 26. bis 29. Mai hier in der Friedrich-von-Ellrodt-Schule entstehen“, zeigte sich Bürgermeister Harald Hübner begeistert. „Ich empfinde es aus Auszeichnung für die Gemeinde, dass sich Künstler aus ganz Bayern hier treffen, um gemeinsam den Ort genauer unter die Lupe zu nehmen.“

Große Inspiration in der Gruppe

Die Freundschaften und auch die künstlerischen Inspirationen, die sich die Künstler jedes Jahr voneinander holen, sind für Christel Goller das schönste Ergebnis der Malertage. „Die Kreativität dieser Tage ist einmalig. Ich bin unserem Sponsor, der Sparkasse Kulmbach-Kronach sehr dankbar, denn sie sorgt dafür, dass unsere Künstler nicht alles aus eigener Tasche bezahlen müssen, sondern Verpflegung gestellt bekommen.“

Drei Tage Arbeit für die Künstler

Die zwölf Mitwirkenden aus Oberfranken, der Oberpfalz und Oberbayern werden zu Beginn ihrer drei Arbeitstage durch Neudrossenfeld und die umliegenden Orte geführt und können sich ein erstes Bild machen. An drei Arbeitstagen bringen sie dann vor Ort oder in der Friedrich-von-Ellrodt-Schule ihre Eindrücke zu Papier und auf die Leinwand. Die Vernissage findet am Sonntag, 12. Juni, um 10.30 Uhr im Saal des Bräuwercks statt. Die Werke werden am Tag darauf auch im Rathaus und im Eishaus zu sehen sein, ebenso im Vorraum des Lindenbaum-Museums. Erfahrungsgemäß stellt jeder Künstler während der Arbeitstage drei bis fünf Werke fertig, die Ausstellung wird also aus 40 bis 50 Werken bestehen.

Alle Bilder können auch zu einem erschwinglichen Preis gekauft werden. Die Bürger sind eingeladen, den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. „Es ist spannend und wunderbar zu beobachten, wie die eigene Heimat aus den Perspektiven von Künstlern aussehen kann“, sagt Christel Gollner.

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