Ob hoch in der Luft oder tief im Felsloch – Es geht um Leben und Tod Zehn schwere Einsätze der Bergwacht

Von Ines Dicker
Bei der Bergwacht gibt es auch Einsätze in der Luft. Foto: Bergwacht Pottenstein Foto: red

Der Anblick von verletzten Kindern, schmerzgeplagten und toten Menschen. Die Einsätze der Bergwacht Pottenstein sind alles andere als leicht. Auch für die Retter nicht leicht zu verkraften. Denn was bei einer Übung noch alles eher harmlos erscheint, ist in der Realität harte Arbeit – und es geht oft um Minuten. Eine Chronik der zehn schwierigsten Einsätze in den vergangenen Jahren.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

13. August 2009

Auffahrunfall auf der Sommerrodelbahn

Ein neunjähriges Mädchen hatte nach einem Zusammenstoß eine Unterarmfraktur links mit sehr starken Schmerzen. Nach einer Erstversorgung wurde der Unterarm geschient und das Kind nach Gabe von Schmerzmitteln durch den Notarzt von der Bergwacht in die Gebirgstrage verlagert. Mit der Trage wurde sie aus dem Gelände bis zum Parkplatz transportiert, dort an den Rettungsdienst übergeben.

21. November 2010

Patient steckte in der Höhle fest

Ein 45-jähriger Mann saß im Windloch bei Elbersberg fest. Zunächst wurden Retter in die 20 Meter tiefe Höhle abgelassen, diese übernahmen dort die Erstversorgung. Danach wurde der Patient mit einem Flaschenzug aus der Höhle gezogen.

26. März 2011

Leichenbergung mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Bestatter

Nach einer monatelangen Suche nach einem vermissten Mann aus der Oberpfalz wurde dieser in einem Waldstück bei Trockau gefunden. Die Bergung erfolgte dann durch die Bergwacht Pottenstein mit einer Gebirgstrage.

7. August 2011

Wanderer ist aus 18 Metern abgestürzt

Der männliche Patient hatte schwerste innere Verletzungen und ein Schädelhirntrauma, er wurde auf die Schaufeltrage aufgeladen und anschließend umgebettet in das Vakuumbett. Mit der seilgesicherten Gebirgstrage ließ ihn die Bergwacht in sehr steilem Gelände bis zum Rettungsfahrzeug ab, dort wurde er weiterversorgt.

8. Juni 2013

Waldarbeiterunfall in sehr steilem Gelände bei Betzenstein

Die Bergwachtretter bereiteten den Landeplatz für den Hubschrauber vor, um diesen zur Landung einzuweisen, bauten ein Seilgeländer für die Retter und Beteiligten auf, danach erfolgte der Abtransport mit seilgesicherter Gebirgstrage. Anschließend transportierte ihn die Pottensteiner Bergwacht zum Rettungshubschrauber.

7. Juli 2013

Kletterunfall am Dreistaffelfels bei Betzenstein

Der Vorsteiger stürzte aus etwa fünf Metern Höhe zu Boden. Er wurde nach einem Ganzkörpercheck dem Notarzt übergeben, die Bergretter bereiteten die Infusion vor und assistierten dem Notarzt. Danach wurde der Patient aus dem unwegsamen Gelände mit der Gebirgstrage transportiert und dem Hubschrauberteam übergeben. Diese flogen den Patienten sofort nach Nürnberg.

8. Oktober 2014

Schwerer Sturz beim Mountainbiken im Hollenberger Forst

Der Patient hat sich das Knie bei einem Sprung mit dem Rad verdreht und wurde mit Verdacht auf Fraktur vorgefunden. Der Fundort konnte anhand von GPS-Koordinaten schnell angefahren werden. Zunächst wurde ein Ganzkörpercheck durchgeführt, um weitere Verletzungen auszuschließen. Danach fixierten die Helfer das Bein und transportierten ihn mit einer Gebirgstrage zum Rettungsfahrzeug.

14. April 2015

Kletterer stürzte beim Abseilvorgang aus 30 Meter von der Jubiläumswand

Die Reanimation erfolgte zunächst von Ersthelfern bis zum Eintreffen der Bergwachtkräfte. Diese übernahm die Reanimation mit Einsatz eines Defibrillators. Ein Team hat den Notarzt zum Patienten gebracht. Das Talteam übernahm die Einweisung des Hubschraubers. Der Patient konnte nicht wiederbelebt werden. Der Verstorbene wurde über den steilen Waldhang 150 Meter bis zum Wanderweg und schließlich zum Leichenwagen transportiert.

26. Juli 2015

Meldung eines Herz-Kreislauf-Stillstands im oberen Püttlachtal

Der Unfallort war beim Kletterfelsen Hohe Nase, dort gab es eine laufende Reanimation. Beim Eintreffen übernahm die Bergwacht die Reanimation mit einem Defibrillator, der Notarzt wurde dann mit dem Quad zum Unfallort gebracht, dort assistierte das Bergwachtteam dem Notarzt und bereitete die Intubation und Infusionen vor. Der 50-jährige Wanderer konnte wiederbelebt werden.

30. November 2015

Jäger stürzte mit seinem Hund einen Steilhang hinab

Zunächst galt es für die Bergwacht, den Patienten aus dem Steilhang zu retten. Nach einem Ganzkörpercheck wurde der Patient zum Rettungsfahrzeug abgelassen und dann zum Sammelpunkt transportiert. Zwei Retter übernahmen die Bergung des Jagdhundes, dieser hing in der felsigen Steilwand an seiner Hundeleine. Die Retter ließen sich am Seil ab, schnitten den Hund frei, um ihn zu bergen. Er konnte ohne weitere Verletzungen an die Angehörigen übergeben werden.