Nur eine neue Lampe für Altdrossenfeld

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Harald Hübner, CSU-Bürgermeister von Neudrossenfeld. Foto: Archiv/Andreas Harbach Foto: red

Braucht Altdrossenfeld eine zusätzliche Straßenbeleuchtung in Richtung B 85? Darüber herrscht im Gemeinderat Neudrossenfeld immer noch Uneinigkeit.

 
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Bereits in der vorherigen Sitzung war das Gremium zu keiner Entscheidung gekommen. Nach langer Diskussion wurde das Thema vertagt. Dem Wunsch der Anwohner wurde nicht Rechnung getragen. Bürgermeister Harald Hübner (CSU) setzte sich in der Sitzung am Montagabend für die Vorlage der Verwaltung ein, von einer zusätzlichen Straßenbeleuchtung abzusehen.

Sechs Straßenlampen zu teuer

Der Grund: Sechs neue Straßenlampen würden etwa 50 000 Euro kosten. Das Geld sei jedoch im aktuellen Haushalt überhaupt nicht eingeplant. Außerdem würden auf dem Gehweg zu wenige Fußgänger unterwegs sein. Aufgrund der geringen Frequenz sei eine solche Ausgabe nicht zu verantworten, so Hübner. Die Anwohner des Gehwegs hatten Unterschriften gesammelt und im Rathaus vorgelegt. Einige von ihnen setzen sich schon länger für eine hellere Straßenbeleuchtung ein.

Licht für die Parkplätze?

In Hübners Augen geht es lediglich darum, dass die Bürger eine Beleuchtung ihrer Parkbuchten an der Straße haben wollten. „Es ist nicht notwendig, die Parkplätze zu beleuchten und das würde gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen.“ Denn sonst könnten andere Bürger auch eine bessere Straßenbeleuchtung bei ihren Häusern fordern. Außerdem ergebe sich ein Problem wegen der erforderlichen Normabstände: Die Wurzeln der Linden könnten beschädigt werden – und es würden neue Hell-Dunkel-Zonen entstehen. „Es besteht kein Bedarf einer Straßenbeleuchtung für den Gehweg“, sagte Hübner. Nur in der Kurve bei der Abzweigung „Am Bärn“ sollte eine weitere Lampe aufgestellt werden.

Schirmer für bürgerfreundliche Lösung

Dem widersprach Zweite Bürgermeisterin Michaela Schirmer (SPD): „Ich finde, wir sollten die Unterschriftenliste der Bürger ernst nehmen.“ Ein Kompromiss könnte eine „abgespeckte Variante“ sein, so Schirmer. Wenn nur drei neue Lampen installiert würden, wären auch die Kosten nicht so hoch, argumentierte Schirmer.

Einwände der Verwaltung

Jetzt schaltete sich Geschäftsleiter Rainer Schimpf ein: „Wir müssen nun mal die Gesetze vollziehen. Bei einem Unfall haftet der Beleuchtungsträger.“ Die Gemeinde dürfe keine Gefahrenstelle entstehen lassen. Zudem sei keine „normgerechte Bebauung“ möglich, ohne die Linden zu fällen. Was schade wäre, da sie eine Heimat für Insekten seien. Mit dieser Aussage war Gemeinderat Björn Sommerer (FUG) nicht einverstanden: „Mir sind im Zweifelsfall die Linden nicht so viel wert wie Menschenleben. Wir könnten mit einer besseren Beleuchtung die Sicherheit erhöhen.“ In Belgien würden die Straßen sogar absichtlich stärker beleuchtet, damit die Autofahrer langsamer fahren würden. Ob eine Beitragspflicht für die Anwohner bestehe, sei nach wie vor nicht eindeutig geklärt.

Ein dunkler Gehweg besser?

Auch Gemeinderat Rudi Bock (SPD) wandte ein: „Es geht um die Sicherheit der gesamten Verkehrsteilnehmer. Warum ist es denn jetzt komplett dunkel?“ Dabei sollte es möglich sein, eine Lösung zu finden, ohne die Bäume zu beschädigen. „Es ist einfach versäumt worden, Parkplätze einzuplanen“, sagte Gemeinderätin Heidemarie Nitsch (FUG). Eine Stellungnahme des Landkreises forderte Thomas Erlmann (WGW). Mit der Gegenstimme von Michaela Schirmer beschloss das Gremium, zunächst eine neue Straßenlampe aufzustellen.

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