Wegfall der Wehrpflicht entzieht die Existenzgrundlage Luftwaffen-Kaserne in Roth droht Schließung

 Foto: red

NÜRNBERG/ROTH. Der Bundeswehrstandort Roth in Nordbayern könnte laut einem internen Papier des Heeres aufgelöst werden. Das berichteten die "Nürnberger Nachrichten" (Samstagausgabe) unter Berufung auf das Dokument.

 
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Darin heißt es, dass der Standort Roth aus militärischer Sicht "aufgelassen werden" solle. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Christian Schmidt (CSU), sagte der Zeitung, derzeit gebe es viele Planungspapiere und ständig wechselnde "Wasserstandsmeldungen". Das Papier mit der Bemerkung zu Roth und anderen Standorten habe die politische Entscheidungsebene bisher "auch nicht entfernt erreicht".

Mit 2750 Dienstposten ist Roth neben München der mit Abstand größte Bundeswehrstandort in Bayern. Die Bundeswehr ist für den Raum Roth ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Es geht um hohe zweistellige Millionenbeträge jedes Jahr, die bei einer Auflösung wegbrechen würden.

In Roth ist ein Ausbildungsregiment der Luftwaffe beheimatet, in dem jährlich etwa 10.000 Soldaten ihre Grundausbildung absolvieren. Ohne Wehrpflicht entfällt quasi die Existenzgrundlage.                   dpa190 Millionen Euro investiert 

In den vergangenen Jahren wurden in Roth zudem 190 Millionen Euro mit Blick auf den neuen Kampfhubschrauber "Tiger" in neue Hallen und in einen hochmodernen Flugsimulator investiert. Andere Heeresstandorte in Nordbayern wie Hammelburg und Veitshöchheim dagegen werden positiv bewertet.

Die für den Wahlkreis Roth direkt in den Bundestag gewählte Abgeordnete Marlene Mortler (CSU), die zudem Mitglied im Verteidigungsausschuss ist, nennt den Standort Roth sehr wichtig, er bringe "viel regionale Wertschöpfung". Mortler ist zuversichtlich, dass die unumgängliche Bundeswehrreform für Roth gut ausgeht. Papiere kursierten viele, die Entscheidung aber liege beim Minister und beim Parlament.

dapd/Symbolbild: dpa

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