NRW-CDU will "Homo-Ehe" unterstützen und gleichstellen

Mit der Förderung und Unterstützung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften will die nordrhein-westfälische CDU in ihrer künftigen Politik gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung tragen.

 
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Seine Partei respektiere „alle unterschiedlichen Lebensweisen“, bei der Menschen gegenseitig füreinander einstünden und Verantwortung übernähmen, erklärte der Landesvorsitzende der NRW-CDU, Armin Laschet, am Samstag beim Landesparteitag in Essen.

Das Bild von Familien- und Beziehungsstrukturen habe sich in Deutschland in den letzten 50 Jahren erheblich gewandelt, sagte Laschet. Deshalb trete die NRW-CDU in ihrem neuen Grundsatzprogramm dafür ein, homosexuelle Partnerschaften zivilrechtlich der Ehe gleichzustellen und Diskriminierungen etwa beim Versorgungs- und Erbrecht aufzuheben.

Zugleich trat Laschet vor den fast 600 Delegierten dafür ein, die Familie als „Verantwortungsgemeinschaft und Keimzelle der Gesellschaft“ bewusst zu stärken. In der Familie würden Zuwendung, Konfliktlösung und das Einstehen für andere eingeübt. Deshalb setze sich die CDU dafür ein, „dass geltende Gesetze und neue Bestimmungen auf ihre Familienfreundlichkeit überprüft und gegebenenfalls angepasst werden“.

„Die Ehe zwischen Mann und Frau bleibt für Christdemokraten die beste und verlässlichste Grundlage für das Gelingen von Familie“, betonte aber der CDU-Landeschef. Der grundgesetzlich verbriefte Schutz der Ehe durch den Staat erfolge aber nicht als bloßer Selbstzweck, sondern wegen des gesellschaftlichen Interesses an einer gesicherten Generationenfolge und stabilen sozialen Verhältnissen. Deshalb müsse auch die Wirtschaft künftig mehr Familienfreundlichkeit zeigen. Erwerbsarbeit und die Gründung einer Familie dürften sich nicht ausschließen. Dafür sei mehr Flexibilität bei den Angeboten der Kindertageseinrichtungen notwendig. Hier müssten noch etliche Lücken geschlossen werden.

Während ihres Landesparteitags will die NRW-CDU ein neues Grundsatzprogramm beschließen. Besonders umstritten sind unter den Delegierten die Kapitel zur Familien- und Europapolitik und zum Islam.

KNA

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