Jarl Magnus Riiber gilt es zu schlagen
Frenzel ist gut in Form. Beim Wettbewerb von der Normalschanze wurde er auch deshalb Vierter, weil die Skier in der Loipe nur mittelprächtig liefen. In der Staffel war der Routinier klar der stärkste Deutsche. Das macht Hoffnung für die beiden ausstehenden Wettbewerbe – Einzel und (Zweier-)Teamsprint von der Großschanze. Frenzel sagt es nicht, aber zumindest einen Titel will er gewinnen. Das Problem: Dafür muss er Jarl Magnus Riiber schlagen, der in Oberstdorf viermal Gold holen könnte.
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„Der gegenseitige Respekt ist groß“, sagt Frenzel über seinen legitimen Thronfolger als König der Kombinierer. Und trotzdem nahm er sich das Recht heraus, den Norweger nach dessen Erfolg im Auftaktwettbewerb zu kritisieren: „Er hat sich beim Laufen versteckt, zurückgehalten, abgewartet und es auf die letzten Meter angelegt. Als Gesamtweltcup-Sieger hat er die nötige Souveränität, er könnte auch selbst etwas investieren, mal vorneweglaufen. Meine Herangehensweise wäre das nicht.“
Er will noch einmal beweisen, was er draufhat
Dass Frenzel so deutlich wird, wenn es um den großen Rivalen geht, zeigt nicht nur den Anspruch, den er hat – vor allem an sich selbst. Sondern auch seine Entschlossenheit. Er will noch einmal beweisen, was er draufhat. Am liebsten im direkten Duell mit Jarl Magnus Riiber. Aus Sicht von Hermann Weinbuch ist nicht ausgeschlossen, dass es dazu kommt. „Es steckt enorm viel in meiner Mannschaft, wir können etwas“, sagt der Bundestrainer, „und Riiber muss hier bei der WM brutal kämpfen. Es geht bei ihm nicht mehr so spielerisch und selbstverständlich wie vor einem Jahr. Er ist nicht unantastbar.“
Oder anders ausgedrückt: Es ist Zeit für einen Schnitt. Nicht nur beim Friseur im Teamhotel.