Noch bis 15. Mai können Sie mitmachen Das sind die ersten Namensvorschläge für die Esel vom Röhrensee

Von Katharina Wojczenko
Links trabt die schwangere Eselin, rechts die Jüngere im Gehege herum. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Jeden Tag schicken unsere Leser weitere Namensideen für die zwei weißen Eseldamen, die das Burgenland der Stadt Bayreuth geschenkt hat. Sie gehören einer vom Aussterben bedrohten Haustierrasse an und galten im Barock als Lichtbringer. Die Namen müssen etwas mit Bayreuth, Burgenland, Liszt oder Wagner zu tun haben. Wir stellen die ersten Vorschläge vor - und hätten noch ein paar eigene Anregungen.

 
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Erste Namensideen: Der erste Teil des Wortes Burgenland hat es vielen Lesern angetan. Egal ob Burgi,Burga, Burgl oder Burgella: Speziell für die baldige Mama-Eselin ist dieser Name beliebt. In Kombination mit Landi für die jüngere Eselin wäre sogar das ganze österreichische Bundesland verewigt, rät ein Leser. Eine Geografie-Kennerin hält sich an Flüsse aus dem Burgenland und empfiehlt Pinka und Leitha. Besonders beliebt sind allerdings verweiblichte Formen der Komponisten: Franzi, Liszy oder 
Lisy. Das würde zu Cosy passen, findet eine Leserin. Da käme das englische Wort für gemütlich mit Cosima Wagner zusammen.

Die Freidenkerin: Ohne Marie d’Agoult (1805-1876) wäre das Leben von Franz Liszt anders verlaufen. Sie stammt aus dem französischen Hochadel. Für Liszt verlässt sie ihren Ehemann, was der Komponist anfangs gar nicht toll findet. Sie ist nicht nur seine Geliebte, sondern Schriftstellerin und Journalistin, die sich für den Liberalismus einsetzt – wenngleich unter Pseudonym. Und die Mutter von dreien seiner Kinder – unter anderem der späteren Cosima Wagner.

Die Spirituelle: Mit Carolyne zu Sayn-Wittgenstein (1819-1887) hat Liszt seine produktivste Zeit: Zwölf Jahre leben sie in Weimar in wilder Ehe zusammen. Sie hält ihm finanziell den Rücken frei. Als ihre Ehe mit Prinz Nikolaus endlich annulliert ist und der Papst der Heirat zustimmt, funken die Verwandten des Prinzen dazwischen. Carolyne bleibt in Rom, studiert Theologie und schreibt religiöse Bücher. Mit Liszt bleibt sie bis zum Tod in Briefkontakt. Der komponiert immer mehr Religiöses und erhält die niederen Weihen.


Die Stütze: Mit 15 bekommt sie eine uneheliche Tochter, die sie ihr Leben lang als ihre jüngere Schwester ausgibt: Die Schauspielerin Minna Planer (1809-1866) ist Richard Wagners erste Ehefrau. Sie ist seine Stütze, hält seinen verschwenderischen Lebenswandel aus und lebt mit ihm etwa 20 Jahre zusammen. Dass sie ein paar Monate mit einem Kaufmann durchbrennt, muss er im Fliegenden Holländer verarbeiten. Er selbst nimmt’s auch mit der Treue nicht so genau. Das Techtelmechtel mit Mathilde Wesendonck lässt sie sich aber nicht bieten. Nach dem Eklat trennt sich Wagner von ihr. Er habe sie krank gemacht, schreibt sie in einem der letzten Briefe.

Die Muse: Auf sie ist Wagners zweite Ehefrau Cosima so eifersüchtig, dass sie all ihre Briefe verbrennt. Dabei war Wagners „Seelenfreundschaft“ mit Mathilde Wesendonck (1828-1902) rein platonisch. Ihr Mann Otto unterstützt ihn finanziell. In Zürich bewohnt er ein Haus auf ihrem Grundstück. Wagner vertont fünf von Mathildes Gedichten, sie inspiriert ihn zu „Tristan und Isolde“.


Die Künstlerin: Von der Primaballerina zur Fürstin und Großgrundbesitzerin im Burgenland: Geboren wurde die spätere Fürstin Esterházy als Melinda Ottrubay (1920-2014) in Ungarn. Mit ihrem Mann lebte sie erst im Untergrund und floh 1956 vor den Kommunisten nach Zürich. Mit dem Ensemble des Königlich-Ungarischen Opernhauses trat sie auch in Bayreuth auf.

Die Herzige: Sie stammt wie die Esel aus der Puszta, allerdings in Ungarn. Piroschka, die Heldin des gefühlvollen Films von 1955 ist temperamentvoll, lebensfroh und ein bisschen naiv. Eine typische Lilo-Pulver-Rolle halt.

Hier finden Sie die beiden Eselstuten im Steckbrief.

... und hier erfahren Sie, wo genau das Eselgehege im Röhrensee liegt

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