Den Torhüter erwartet eine Sperre
Laut den Richtlinien der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland hat der Sportler das Recht, die Analyse der B-Probe zu verlangen. Bestätigt diese das „Ergebnis der A-Probe nicht“ dürfe der vorläufig suspendierte Athlet an nachfolgenden Wettkämpfen der Veranstaltung teilnehmen, heißt es bei den Athletenschutzrechten. Portner könne auch innerhalb der Fristen Widerspruch einlegen.
Anderseits wird Portner, der selbst ein wissentliches Fehlverhalten bestreitet, wohl eine Doping-Sperre hinnehmen müssen. Der Verein muss keine Konsequenzen fürchten. Allerdings ist ein gleichwertiger Ersatz des Leistungsträgers in der Kürze der Zeit für Cheftrainer und Sport-Geschäftsführer Bennet Wiegert kaum realisierbar. Der hat mit Sergey Hernandez einen weiteren Spitzenmann im Tor, doch die Leistungen des Spaniers sind nicht ganz so konstant wie bei Portner, der seit 2022 in Magdeburg spielt und noch einen Vertrag bis 30. Juli 2027 hat. Diese Kontrakte können in der Regel mit einer Doping-Klausel jederzeit aufgelöst werden.
Kommt es noch zum Punktverlust?
Ohne Portner müssen die Magdeburger ins Pokal-Halbfinale am Samstag (16.10 Uhr/ARD und Dyn) gegen Liga-Spitzenreiter Füchse Berlin gehen. In Köln will der SCM mit den Pokalsieg Anlauf zum Triple mit Meisterschaft und Königsklasse nehmen, denn auch in der Liga hat er mit einem Minuspunkt weniger als die Berliner alle Titelchancen in der eigenen Hand. Daran wird sich auch im Falle Portner nichts ändern. „Eine Änderung der Spielwertung steht nicht im Raum“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Die Aussage des Funktionärs basiert auf den Statuten und Spielordnungen des Deutschen Handballbundes (DHB). Demnach kommen ein Punktverlust oder ähnliche Konsequenzen laut Anti-Doping-Ordnung des DHB unter Artikel 11.2. erst zur Anwendung, „wenn bei mehr als zwei Mitgliedern einer Mannschaft in einer Mannschaftssportart während der Dauer einer Wettkampfveranstaltung ein Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen festgestellt wurde“.
Dies trifft beim SCM, wo es mehrere Proben gab, nicht zu. Allerdings bietet die Rechtsordnung des DHB im Paragraf 15 unter Doping mehr Spielraum: „Daneben können andere Strafen verhängt werden“.