Nicht gemütlich Bezirksliga-Hinrunde endet mit zwei Verfolgerduellen

Von Robert Gemeinhardt

FUSSBALL. Das wird alles andere als ein gemütlicher Abschluss der Hinrunde: Mit dem Gastspiel des Tabellenvierten BSC Bayreuth-Saas beim Fünften SV Poppenreuth und der Partie der SpVgg Bayreuth II (6.) gegen die SpVgg Selbitz (7.) stehen am 15. Spieltag der Bezirksliga Ost gleich zwei brisante Verfolgerduelle auf dem Programm.

 
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In der unteren Tabellenhälfte kreuzen der Zehnte SV Bavaria Waischenfeld und sein unterer Tabellennachbar SpVgg Oberkotzau die Klingen, der Dreizehnte TSV Kirchenlaibach gastiert beim nur einen Punkt besseren Elften FC Tirschenreuth.

Mit 24 Punkten nur einen Zähler mehr auf dem Konto als sein kommender Gegner Poppenreuth hat auch der BSC Saas, der zuletzt durch das 1:2 gegen den neuen Tabellenführer FC Rehau (27 Punkte) selbst den Sprung auf den Platz an der Sonne verpasste und zugleich die erste Niederlage seit neun Spielen einstecken musste. Zwar traf Walther kurz nach dem 0:2 (34.) zum Anschluss für die Heimelf, doch trotz einer Roten Karte gegen den FC noch vor der Pause blieb es bis zum Schluss beim knappen Vorsprung der Gäste.

„Gegen Rehau darfst du nicht in Rückstand geraten“, lautet Teil eins der Antwort von BSC-Trainer Jörg Pötzinger auf die Frage nach den Gründen für die knappe Niederlage im Topspiel. Zum Zweiten „war der kleine Sandplatz gegen eine so defensivstarke Mannschaft nicht gut für uns“. Den Vorwurf fehlender Kreativität weist der 46-Jährige in diesem Zusammenhang zurück: „Was soll dir einfallen, wenn auf einem kleinen Platz zehn Mann vor dem eigenen Tor stehen, noch dazu auf einem Sandplatz, wo du nicht richtig Fußball spielen kannst?“

Bei den spielstarken Poppenreuthern sei am Sonntag um 15 Uhr freilich ein anderes Spiel zu erwarten. „Das ist ein richtig starker Gegner, der nicht von ungefähr zu Saisonbeginn als Meisterschaftsfa-vorit gehandelt worden ist“, sagt der Saaser Coach über die Nordoberpfälzer. Die gewannen ihre vergangenen drei Spiele, mit dem 3:1 in Kasendorf (an diesem Wochenende spielfrei) stürzten sie am vergangenen Sonntag sogar den bisherigen Tabellenführer. „Wir müssen mehr in die Spitze kommen, mehr zum Abschluss“, fordert Pötzinger vor dem morgigen Gastspiel. „Und hinten müssen wir besser stehen. Bei den Gegentoren haben wir es Rehau zu einfach gemacht.“

BSC Bayreuth-Saas: Obwandner – Dörfler, H. Greef, Hanika, Heißenstein, Maßberger, Meinhardt, Meyer, Otto, Pütterich, Tscheuschner, Walther, D. Weber, M. Weber, Wittmann.

SPVGG BAYREUTH II

Ebenfalls auf seinen unteren Tabellennachbarn trifft morgen um 14 Uhr der Tabellensechste SpVgg Bayreuth II, wobei Gegner SpVgg Selbitz mit 21 Zählern punktgleich ist und mit 27:18 Treffern ein fast identisches Torverhältnis aufweist wie die Altstädter (28:18). Die Regionalliga-Reserve landete zuletzt mit dem 3:1 bei der SpVgg Oberkotzau ihren zweiten Sieg hintereinander. „Wir hatten uns in Oberkotzau sehr viel vorgenommen, haben uns aber verdammt schwergetan“, sagt SpVgg-Trainer Florian Wurster, dessen Team durch einen frühen Gegentreffer zur Pause mit 0:1 zurücklag.

„In der Halbzeit habe ich dann nachgefragt, ob die Spieler vor dem Spiel überhaupt zugehört haben“, gibt Wurster einen kleinen Einblick in die Pausenansprache. „In der zweiten Hälfte haben wir es dann besser gemacht.“ Dabei bogen die Altstädter durch einen Doppelschlag in der 66. und 67. Minute auf die Siegerstraße ein. Selbitz verlor am vergangenen Spieltag zu Hause gegen den VfR Katschenreuth mit 1:3, was aber nichts an Wursters Urteil über den Ex-Landesligisten ändert: „Das ist eine starke Truppe, die normalerweise ganz vorne mitspielen muss.“ Im morgigen Verfolgerduell will der 39-Jährige, dessen Team ein Spiel weniger bestritten hat, „viel Wert auf die Defensivarbeit legen, die könnte ausschlaggebend sein“.

SpVgg Bayreuth II: Habelitz – Buchmann, Grasser, Hollstein, Ba. Isci, Bu. Isci, Kaymaz, Krebs (?), Lang, Michaelis, Neumaier, Ochs, Reutlinger, Riess, Scheder, Schirmaier, Seeger, von Westphalen.

SV BAVARIA WAISCHENFELD

Eine mögliche Überraschung verpasste zuletzt der SV Bavaria Waischenfeld beim FC Eintracht Münchberg. Nach dem 1:3-Pausenrückstand kam der Gast stärker auf, konnte die 2:3-Niederlage aber nicht mehr verhindern. Dennoch hält sich der Frust bei SV-Trainer Philipp Schmidt in Grenzen: „Positiv ist, dass wir in der zweiten Halbzeit noch mal rangekommen sind. Danach hat Münchberg Chancen zur Entscheidung, am Ende haben wir dann noch eine Riesenchance. Unter dem Strich wäre ein Punkt drin gewesen, aber Münchberg war wirklich sehr stark. Wir müssen unsere Punkte gegen andere Gegner holen.“

Während die Eintracht (25 Punkte) morgen um 15 Uhr mit einem Sieg beim Neunten FC Trogen auf Rang zwei vorrücken kann, hat der Tabellenzehnte Waischenfeld zeitgleich mit der fünf Punkte schlechteren SpVgg Oberkotzau (11.) genau solch einen „anderen Gegner“ zu Gast. „Das ist ein sehr wichtiges Spiel“, sagt Schmidt. „Bisher haben wir unsere Hausaufgaben gegen die hinteren Mannschaften auch gut erledigt.“ Ein Sieg morgen brächte dem SV nicht nur drei wichtige Zähler im Abstiegskampf, „mit 19 Punkten am Ende der Hinrunde wären wir auch sehr zufrieden“.

SV Bavaria Waischenfeld: Adelhardt – Beyer, Braun, Cakirgöz, Dinkel, Gold (?), C. Huppmann, O. Huppmann (?), Lunz, Meidenbauer (?), Reh, Rost, J. Schatz, Scherm, Schrenker, Weichert.

TSV KIRCHENLAIBACH

Der TSV Kirchenlaibach gastiert bereits heute um 16 Uhr beim FC Tirschenreuth, der punkt- und torgleich mit Oberkotzau Tabellenelfter ist, und würde mit einem Sieg bei den nur einen Punkt besseren Oberpfälzern Abstiegsrelegationsplatz 13 definitiv verlassen. Bevor der TSV am vergangenen Wochenende spielfrei war, hatte er allerdings fünfmal in Folge verloren. Tirschenreuth hingegen verzeichnete nach schlechtem Saisonstart zuletzt einen Aufwärtstrend und holte an den vergangenen fünf Spieltagen acht seiner insgesamt elf Punkte.

Doch auch TSV-Trainer Sebastian Höreth ist vor dem letzten Spiel der Hinrunde zuversichtlich: „Meine Mannschaft hat mich während der Pause in den vergangenen zwei Wochen positiv überrascht. Wir haben die Zeit sehr gut genutzt und hart gearbeitet. Was die Jungs da abgeliefert haben, zeigt mir, dass sie heiß und gewillt sind, diese Hinrunde zu korrigieren.“ Nun gelte es, „das auf den Punkt auf den Platz zu bringen“, ergänzt der 34-Jährige. „Die Mannschaft, die mehr zu investieren bereit ist, wird das Spiel gewinnen.“ Zugleich will Höreth die Partie aber auch nicht überbe-werten: „Egal, wie das Spiel ausgeht, danach haben wir noch 14 Spiele vor der Brust.“

TSV Kirchenlaibach: Dujicek, Lauterbach – Bauernfeind, Böhner, Deubzer, Hader, Hofmann, Kastl, Kaufmann, Masching, Meyer, Pätzold, J. Pöllath, Popp, Sebald, Sendelbeck, Stangl.

SV MISTELGAU

Bereits heute um 15 Uhr gastiert der Vorletzte SV Mistelgau beim VfR Katschenreuth. Im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Udo Konradi musste der SV am vergangenen Samstag im Kellerduell gegen den FC Tirschenreuth mit einem 2:2 zufrieden sein. Mistelgau drehte den 0:1-Rückstand aus der 29. Minute bis zur 70., musste zehn Minuten später aber den Gegentreffer zum gerechten Remis hinnehmen. „Man hat gesehen, dass noch die eine oder andere Baustelle vorhanden ist“, lautet das Fazit des SV-Trainers nach seinen ersten 90 Minuten an der Seitenlinie des Aufsteigers, dessen Punktzahl mit neun Zählern weiter im einstelligen Bereich liegt.

Im bevorstehenden Gastspiel in Katschenreuth „wollen wir uns verbessern, allerdings haben wir einen personellen Engpass“, sagt der 58-jährige Nachfolger von Mario Franke. Neben einigen definitiv ausfallenden Spielern ist der Einsatz von Routinier Johannes Eberlein fraglich, André Sippl und Torwart Harry Friedrich sind noch rotgesperrt. Katschenreuth gewann seine vergangenen beiden Spiele und ist dadurch punktgleich mit der SpVgg Bayreuth II und Selbitz Tabellenachter mit nur sechs Zählern Rückstand zu Primus Rehau. Die aktuelle Formstärke des VfR ändert freilich nichts an der Zielsetzung Konradis: „Wir fahren hin, um etwas mitzunehmen.“

SV Mistelgau: Kormann, Birner – Bursian, Eberlein (?), Geßlein, Grüner, Krug, D. Langlois, K. Langlois, Ludwig, Rach, Scheidler, Schuster, Stadter.

TSV ST. JOHANNIS Bayreuth

Bei keinem Geringeren als Spitzenreiter Rehau muss morgen um 15 Uhr Schlusslicht TSV St. Johannis ran. Für dessen Coach Heiko Gröger ist der FC „die größte Überraschung der Liga“. Dabei zeigen die erst zehn Gegentore des Neulings, dass die Defensive die große Stärke der Mannschaft des ehemaligen Altstädters Giorgio Arancino ist.

Mit den vier Toren beim 4:4 gegen den FC Trogen erzielten die Kanzer am vergangenen Spieltag ein Drittel ihrer bisher zwölf Treffer. „Leider haben wir aber auch von den vier Gegentoren drei selber aufgelegt“, ärgert sich Gröger. Ansonsten ist er voll des Lobes für sein Team, das nach einer Roten Karte gegen Torwart Kellner mit 0:2 ins Hintertreffen geriet, den Rückstand aber im zweiten Abschnitt in ein 3:2 drehte und nach dem vermeintlichen K.o.-Schlag zum 3:4 (86.) noch ausgleichen konnte. „Das war sensationell, was die Jungs in der zweiten Hälfte geleistet haben.“ Ob den Kanzern, die weiter ohne Sieg sind, auch heute eine Sensation gelingt? Die Offensive des FC muss dem Neuling jedenfalls kein Kopfzerbrechen bereiten, denn die bisher 20 erzielten Treffer sind der schlechteste Wert aller Teams aus der oberen Tabellenhälfte.

TSV St. Johannis Bayreuth: Zehendner – Auer (?), Fleissner, Fromm, Herath, Jonas Heim, Kolb (?), Launay, Münch (?), Nützel (?), Qajomi, Regn, J. Schamel (?), Schwartje.

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