Weniger Methan aus Reisfeldern
Thioarsenate könnten aber auch eine Chance für die Produktion von Reis mit geringen Arsengehalten sein, nämlich dann, wenn sie von der Reispflanze schlechter aufgenommen würden und somit die Gesamt-Arsenbelastung im Korn geringer wäre. Sollte dies der Fall sein, könnte man über Sulfatdüngung gezielt Thioarsenate im Boden produzieren. Dies hätte nebenbei auch noch den positiven Effekt: die Freisetzung von Methan aus Reisfeldern, einem wichtigen Treibhausgas, zu verringern.
Vorkommen noch unklar
Reis ist das weltweit wichtigste Nahrungsmittel und sichert die Lebensgrundlage für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. „Die Aufnahme der Thioarsenate in Reispflanzen und potenzielle Gefahren für die menschliche Gesundheit müssen dringend weiter erforscht werden“, sagt Planer-Friedrich. Sie fordert, dass künftig für alle giftigen Arsenverbindungen gesetzlich festgelegte Grenzwerte gelten. „Analytische Verfahren zur Grenzwertkontrolle, die alle diese Verbindungen korrekt erfassen, müssen zur Routine werden“, sagt die Bayreuther Wissenschaftlerin. Bis jetzt lasse sich noch nicht vorhersagen, auf welchen Reisfeldern besonders große Mengen schwefelhaltiger Arsenverbindungen zu erwarten sind. Dies wäre aber ein wichtiger Beitrag zur Einschätzung von Gesundheitsrisiken“, ergänzt der Bayreuther Doktorand und Erstautor der Studie, Jiajia Wang.
Weitere Forschungsarbeiten nötig
Um die von Thioarsenaten ausgehenden Gesundheitsrisiken wissenschaftlich beurteilen zu können, halten die Autoren der neuen Studie weitere Forschungsarbeiten für unabdingbar. Offen sei, auf welchen Transportwegen und in welchem Umfang die Arsenverbindungen von den Reisfeldern in die Reiskörner gelangten. Dass sie bis ins Reiskorn gelangen können, sei in Bayreuther Labors bereits bestätigt worden.
Auch die Zusammenarbeit mit dem Pflanzenphysiologen Stephan Clemens eröffne neue Möglichkeiten. So könnten gezielt neue Pflanzen gezüchtet werden, um Reis mit möglichst geringer Arsenbelastung zu produzieren.