Neues Logistikzentrum Netzsch investiert sechs Millionen Euro

Die Gesellschafter der Firma Netzsch und ihre Gäste beim schwungvollen Spatenstich für das neue Logistikzentrum in Selb (von links): Geschäftsführer Moritz Netzsch, Projektleiter Günter Siegl von der Firma Kassecker, der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Friedrich, Christian Netzsch, Felix Schaefer, Sabine Schaefer, Claudia Netzsch, Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, Geschäftsbereichsleiter Ingo Rädisch, Geschäftsführer Paul Netzsch und Geschäftsführer Jens Niessner. Foto: /Florian Miedl

Der Geschäftsbereich Mahlen & Dispergieren bekommt an der Breslauer Straße in Selb ein neues Logistikzentrum. Den symbolischen ersten Spatenstich setzen am Donnerstag die Gesellschafter und Vertreter der Politik.

 
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Selb - Es ist eine Investition in die Zukunft des Unternehmens Netzsch und den Standort Selb. Die Netzsch-Holding baut für den Geschäftsbereich Mahlen & Dispergieren ein neues Logistikzentrum neben den bestehenden Gebäuden der Netzsch-Feinmahltechnik in der Breslauer Straße. Den symbolischen ersten Spatenstich setzten am Donnerstag die Gesellschafter und Vertreter aus der Politik. Insgesamt sechs Millionen Euro wird der Bau kosten, der Anfang 2022 fertig sein soll.

Geschäftsführer Moritz Netzsch freute sich über die neuen Wege, die man mit dem neuen Logistikzentrum einschlage. Dem harten internationalen Wettbewerb müsse man mit Innovationen, neuen Prozessen und einer Optimierung der Abläufe begegnen. Netzsch verwies darauf, dass die Gruppe auch am Standort Waldkraiburg ein großes Projekt angestoßen habe, weitere Investitionen plane man in China und Brasilien. Der Geschäftsführer, der in dieser Woche nach dem Spatenstich für den Kabinentrakt an der Eissporthalle zum zweiten Mal einen Spaten zur Hand nahm, zeigte sich aber auch sehr optimistisch: Man stehe kurz vor einem sehr erfolgreichen Jahresabschluss und freue sich über gut gefüllte Auftragsbücher.

Erstklassiger Service

Der neue Geschäftsbereichsleiter Ingo Rädisch, den Netzsch zuvor kurz vorgestellt hatte, bedankte sich für die Begrüßung und richtete den Blick auf die Kunden des Unternehmens. „Unsere Kunden erwarten von der Premium-Marke Netzsch nicht nur beste Maschinentechnik, sondern auch einen ebenso erstklassigen Service.“ Mit dem neuen Logistikzentrum könne man die Abläufe effizienter gestalten und den Maschinen mit einer projektspezifischen Digitalisierung eine Art DNA mitgeben. Damit könne man Kunden helfen, das richtige Bauteil zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben. Den Gesellschaftern dankte Rädisch für diese „strategisch wichtige Entscheidung“.

Die besondere Treue der Gesellschafterfamilien Netzsch und Schaefer zur Region stellte der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Friedrich heraus. Dafür stehe auch dieses wichtige und positive Investment, „weil wir alle etwas davon haben“. Friedrich sprach aber auch der Stadt und der Belegschaft, die in den vergangenen Jahren viel geleistet habe und immer noch leiste, ein Kompliment aus. Bei den Anstrengungen den Standort und die In-frastruktur in der Region weiter zu verbessern, sei man weiter auf einem guten Weg.

Verdienter Erfolg

Auch der Selber Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch freute sich über die Weiterentwicklung. Dass die Gesellschafter investieren, zeige, dass sie hinter dem Unternehmen und dem Standort stünden. Von Selb aus agiere das Unternehmen global und der Erfolg auf dem Weltmarkt sei verdient. Pötzsch verwies auch darauf, dass von den 25 Big Playern in der Wirtschaftsregion Hochfranken sechs in Selb sitzen. Die Stadt werde dem Unternehmen weiterhin zur Seite stehen und mit allen ihren Möglichkeiten unterstützen: „Wir stehen Gewehr bei Fuß.“

Bekenntnis zu Selb

„Netzsch bekennt sich erneut zu seiner Heimat und zu Selb“, sagte Wolfgang Kreil, der auch die Grüße von Landrat Peter Berek überbrachte. Berek stehe nämlich in Gesprächen über das geplante Selber Designstudio. Wie Kreil sagte, bleibe die produzierende Industrie das Fundament der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in Deutschland. Bei Netzsch seien Geist und Arbeit wettbewerbsfähig vereint. Es bleibe zu hoffen, dass auch nach der Bundestagswahl weiter darauf gesetzt werde. Dem Bau wünschte er wie seine Vorredner einen guten Verlauf und der Firma Netzsch weiterhin mehr als volle Auftragsbücher.

Das Schlusswort vor dem Spatenstich blieb Günter Siegl vorbehalten, dem Projektleiter der Baufirma Kassecker. Es sei eine große Ehre, die positive Entwicklung der Netzsch-Gruppe mit dem Neubau zu begleiten. Und er versprach, dass das Unternehmen seine Leistungsfähigkeit beweisen werde.

Die neue Halle
Der Geschäftsbereich „Mahlen & Dispergieren“ ist einer der weltweit führenden Anbieter von Mahl- und Mischtechnologie. Das umfassende Programm an Maschinen und Anlagen kommt nach Angaben des Unternehmens in verschiedensten Industrien wie etwa in der Chemie, im Mineralbereich oder in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Die Stärke des Geschäftsbereichs liegt in der kundenspezifischen Lösung von Aufgabenstellungen in der Verfahrenstechnik. Auf dem Areal in der Breslauer Straße befinden sich bereits die Endmontage der Maschinen und Anlagen in einer 7500 Quadratmeter großen Fertigungsfläche, aufgeteilt auf drei Montagehallen, mit mechanischer und elektrischer Montage, Lackiererei, Teststand und Verpackung/Versand. Das neue Logistikzentrum dient demnach zum einen der Effizienzsteigerung der Endmontage und zum anderen der Entlastung des Produktionsstandortes in Tirschenreuth. Geplant ist eine eingeschossige, elf Meter hohe und 36 mal 90 Meter große Halle auf einer Grundfläche von 3200 Quadratmetern. Vorgelagert wird es eine Wareneingangs- und -ausgangszone geben. Ins Gebäude integriert werden Büros für Lademeister und Logistikabwicklung. Aufgrund der stark unterschiedlichen Abmessungen und Gewichte der Bauteile, werden in der Halle verschiedene Logistiksysteme wie etwa Hallenportalkran, Regallager, Palettenlager, Umlauflagerregalanlage oder Kleinteilelager eingesetzt werden. Bis rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden rund 85 Prozent der Fläche mit lagerlogistischer Nutzung belegen. Der Rest dient der Montage von Kleinkomponenten, Verpackung und Warenausgabe.

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