Lebendige Vergangenheit mit viel Rauch Die Pfingstdampftage lockten Besucher aus dem Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland an

NEUENMARKT. Bei den Pfingstdampftagen waren die Dampflok-Sonderfahrten auf der Schiefen Ebene wieder der Besuchermagnet schlechthin. Der Samstag lief zwar ruhig an, doch dafür kamen an den Feiertagen die Eisenbahnfreaks aus dem gesamten Bundesgebiet und auch aus dem benachbarten Ausland in den Ort.

 
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An allen drei Tagen verkehrte der Sonderzug der Sächsischen Eisenbahnfreunde aus Schwarzenberg ab 11.50 Uhr im Zwei-Stunden-Takt dreimal auf der Schiefen Ebene zwischen Neuenmarkt-Wirsberg und Marktschorgast. Während der Zug zum Verein „Sächsische Eisenbahnfreunde“ gehört, ist die Lokomotive der Baureihe 52 8079 Privateigentum eines Münchner Unternehmers und die Lok gehört zur „Dampf-Plus GmbH“. Andreas Knaak, Lokführer: „Wir sind alle in einem Eisenbahnerverein, der auch eine Dampflokomotive hat. Diese Lokomotive ist uns im Grunde genommen anvertraut worden, damit sich fachkundiges Personal darum kümmert.“

Viel zu schrauben

Um die Dampflok überhaupt auf ihre Fahrten vorzubereiten, muss das Personal mindestens einen Tag zuvor schrauben und nochmals schrauben. „So eine Lokomotive ist ein äußerst vielteiliges Gerät, wo Vieles nachzuziehen und nachzuschrauben ist. Es muss außerdem alles geölt und gewartet werden. Die Maschine muss ausgewaschen werden und allein das dauert so zwei Tage.“

Da sehe man aber auch, welchen Wert das Unternehmen Bahn AG auf seine Vergangenheit lege, sagt der Hobby-Lokführer Knaak. Es wäre schön, wenn die Deutsche Bahn zu ihrer Vergangenheit stehen und die Eisenbahnvereine zumindest etwas unterstützen würde. „Natürlich sind wir mit der Lokomotive mit maximal Tempo 80 nicht die Schnellsten auf der Strecke.

Vor kurzem ist Knaak allerdings mit seinen Freunden die noch betriebsfähige und zugleich schnellste Dampflok der Welt gefahren. Sie bringt es auf 160 Stundenkilometer.

Mit im Lokführerstand ist noch Peter Richter, der diesen Beruf zwar von der Pike auf gelernt hat, aber ähnlich wie Andreas Knaak diese Arbeit nur hobbymäßig betreibt. Und Dietmar Bruscheck absolvierte über die Pfingstdampftage seine Ausbildung zum Heizer. „Das Wichtigste bei meiner Arbeit ist, dass ich mit dem Heizen Dampf produziere, damit der Lokführer fahren kann.“

Helfer beim Großereignis

Der Lehrer Reinhard Schulz aus Kulmbach, der ein leidenschaftlicher Modellbahner ist, gehört zu den vielen Eisensbahnfreunden, die immer wieder bei solch Großereignissen dabei sind und mithelfen, dass dieses einmalige Event auch für die Besucher zu einem besonderen Erlebnis wird.

Bei den Dampflok-Sonderfahrten auf der Schiefen Ebene half Schulz als Fahrkartenkontrolleur mit: „Ich habe im letzten Jahr Eintrittskarten verkauft und dieses Jahr hat man mich gefragt, ob ich hier mitfahren will. Als Eisenbahnfreund habe ich das gerne gemacht. Das Wetter passt heute sehr gut und man merkt es auch, denn der Zug ist gut ausgelastet.“

rei

EIne Bildergalerie zu den Dampftagen finden Sie hier!

Mehr über die Dampflok-Romantik im Internet unter der Adresse www.dampflokmuseum.de

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