Die jetzt auch öffentlichen Avancen des DFB kurz vor dem Auftakt ins EM-Jahr mit dem Länderspiel in Frankreich am Samstag (21.00 Uhr/ZDF) kommen dennoch etwas unerwartet. Nicht, weil Nagelsmann wegen seines Fehlstarts mit einem Sieg und zwei Niederlagen aus vier Spielen in der Kritik stünde. Sondern vielmehr, weil die meisten Beobachter sicher waren, dass es ihn ab Sommer wieder in die tägliche Klub-Arbeit ziehen würde.
Neuendorf will früh Klarheit schaffen
Wer ihm zuletzt zuhörte, wie er über den geringen Gestaltungsraum bei der Nationalmannschaft sprach („Da kommt man in kein Taktikbuch“), sah sich in diesem Eindruck bestätigt. Allerdings klang auch der von Neuendorf angesprochene Wunsch durch, früh Klarheit zu schaffen. „Es ist für jeden Menschen ratsam, sich um seine berufliche Zukunft zu kümmern“, sagte er am Donnerstag vergangener Woche: „Es ist gesund und gehört dazu, sich mit 36 zu überlegen, wie das Leben aus beruflicher Sicht weitergeht.“
Beim DFB? Noch am Mittwochabend hörte sich das nicht zwangsläufig so an. Bei einer launigen Fan-PK am Frankfurter Campus warb Nagelsmann da ganz Allgemein für mehr Geduld mit Trainern und sprach offen über seine Pläne. „Generell weiß ich, dass ein Jahr Pause nach der EM oder ein halbes Jahr Pause für mich ausgeschlossen ist“, sagte er, „außer es kommt kein Angebot. Aber wenn eins kommt, ist es ausgeschlossen.“ Es gäbe zwei Optionen, ergänzte der frühere Bayern-Coach: „Verband oder Verein.“