Neue Protestaktionen Scientist Rebellion verbindet in Bayreuth Statuen die Augen

Die Gruppe Scientist Rebellion hat am Ostersonntag ihren Protest unter dem Stichwort „Statue Sunday“ fortgesetzt. In Bayreuth waren Richard Wagner (einmal) und Markgräfin Wilhelmine (zweimal) die Ziele der Gruppe.

 
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Seit 26. März verbinden Vertreter der Gruppe Scientist Rebellion in 32 Ländern Statuen sonntags die Augen, um auf den Klimanotstand hinzuweisen. In Bayreuth protestierten sie diesmal an den Statuen der Markgräfin Wilhelmine im Mariengärtlein und an den Schloss-Terrassen sowie von Richard Wagner am La-Spezia-Platz.

Wie die Gruppe mitteilt, will sie die aufgrund des am 20. März veröffentlichten Weltklimaberichts gestarteten Proteste wöchentlich ausweiten. Laut einer Pressemitteilung will Scientist Rebellion die wissenschaftliche Gemeinschaft dringend auffordern, öffentlich Verantwortung zu übernehmen und sich mit der Klimabewegung zu solidarisieren und zu protestieren.

Scientist Rebellion will Druck auf Regierungen ausüben – mit friedlichen, kreativen und störenden Aktionen – um zu bewirken, dass sie Maßnahmen ergreifen, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern.

Gruppe wirft Regierungen Ignoranz vor

Sämtliche Publikationen, Appelle oder Petitionen würden von den Regierungen seit Jahren ignoriert, schreibt die Gruppe an die Medien. Die Emissionen würden derweil nahezu ungebremst weiter ansteigen. „Wir steuern auf Schwellen bestimmter geophysikalischer Erdsysteme zu, deren Überschreitung eine gezielte Kontrolle und Beeinflussung der Folgen unmöglich machen wird. Bei einigen dieser komplexen Systeme sind diese sogenannten Kipppunkte den jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge bereits überschritten“, heißt es in dem Schreiben.

So sei beispielsweise das Abschmelzen des grönländischen Eisschildes wohl nicht mehr aufzuhalten, mit massiven Einwirkungen auf die Höhe des Meeresspiegels in den kommenden Jahrzehnten, zum Beispiel an der norddeutschen Küste, und Veränderungen mächtiger Meeresströmungen, wie der Golfstrom, der bisher für gemäßigtes Klima in Nordeuropa sorgt.

„Jede weitere Verzögerung bei koordinierten Maßnahmen wird eine kurze und sich schnell schließende Gelegenheit verpassen, eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern“, schreibt Scientist Rebellion.

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