Neue Emojis sorgen für Gleichberechtigung

Von Kerstin Fritzsche

iOS 10 wird bunter, geschlechtergerechter und vielfältiger: Mit dem nächsten Update von Apples Betriebssystem werden im Herbst über 100 neue Emojis aktiviert. Sie repräsentieren vor allem viel mehr Frauen, auch in/bei männerdominierten Berufen und Hobbys und andere Familienmodelle jenseits von Vater-Mutter-Kind. Google-Mitarbeiter hatten sich im Mai dafür eingesetzt.

 
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Wie Apple mitteilt, ist das Unternehmen bemüht, die eigenen Standards zu Vielfalt und Diversity auch auf die Emojis auszuweiten. So werden mit dem nächsten Update des Betriebssystems iOS für iPhone und iPad über 100 neue Emojis ausgespielt. Sie zeigen vor allem mehr Frauen, auch in bisher eher männlich dominierten Berufen und bei Hobbys wie Surfen, aber auch andere Familienmodelle als das klassische mit Vater, Mutter und Kind. So wird es jetzt beispielsweise ein Emoji für Alleinerziehende geben.

Wasserpistole gegen Pistole

Außerdem tauschte das Unternehmen die Pistole gegen eine Wasserpistole aus, erweiterte die Flaggen um eine Regenbogenfahne für die queere Community und versah populäre Emojis mit einem neuen Design. Apple hatte sich im Verbund mit Microsoft auch gegen die Einführung eines neuen Gewehr-Emoji ausgesprochen, das eigentlich Teil des Unicode-9.0-Standards werden sollte. Nun wird es ab Herbst gar keine Waffen-Piktogramme mehr geben; geschuldet ist das sicherlich auch der erneuten Debatte über Waffenbesitz und -gewalt in den USA nach den neuesten Schießereien.

Entwicklung mit dem Unicode Consortium

Die Entwicklung fand eng in Zusammenarbeit mit dem Unicode Consortium statt, heißt es weiter in der Mitteilung. Das Unicode Consortium ist das Entscheidungsgremium, für den sogenannten Unicode Standard, nachdem Emojis in jedem Land dasselbe bedeuten und auf jedem Endgerät jeder Marke gleich dargestellt werden. Das Entscheidungsverfahren ist relativ kompliziert, weil Vertreter so ziemlich jedes Internet- und Kommunikations-Riesens in dem Gremium sitzen. 

Google-Mitarbeiter forderten Gleichberechtigung

Auch Einfluss hatte laut Apple der Appell von vier Google-Mitarbeitern an das Consortium im Mai, der mehr Diversität und eine breitere Repräsentation von Frauen bei den Emojis forderte. Das ist unter anderem der Tatsache geschuldet, dass Frauen Emojis viel mehr nutzen als Männer, wie Studien herausfanden. Also wollen sie sich auch besser damit identifizieren können. Warum dazu aber Sportdresses rot, Badeanzüge lila und Surfbretter pink sein müssen, weiß wahrscheinlich nur Apple.