Neudrossenfeld Neudrossenfeld: Luftfilteranlagen für das Klassenzimmer

Oft mahlen die Mühlen auf Gemeindeebene langsam. Doch in diesem Fall handelte der Neudrossenfelder Bürgermeister Harald Hübner (CSU) ungewöhnlich flott.

 
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Für die Friedrich-von-Ellrodt-Schule werden zehn Luftfilteranlagen angeschafft. Und das auf eine dringliche Anordnung des Ersten Bürgermeisters hin.

Hübner ging diesmal beherzt vor - und noch bevor die entsprechenden Anträge der Gemeinderatsfraktionen FuG und der SPD überhaupt im Gemeinderat behandelt wurden. "Uns geht es um den Schutz der Schüler und der Lehrer", stellte der Bürgermeister daher in der Sitzung des Gemeinderats am Montagabend im Bräuwerck fest. Die Schule bekomme von der Gemeinde, was sie für den Unterricht als notwendig erachte, erklärte Hübner.

Es waren vor allem die Eltern, die sich zunehmend Sorgen um ihre Kinder machen. Um die Konzentration von Aerosolen in der Luft zu verringern, rät das Kultusministerium zu einem regelmäßigen Lüften der Klassenzimmer. Denn trotz Corona-Pandemie soll der Unterricht in den Schulen weitergehen. Mindestens alle 45 Minuten sei Stoßlüften beziehungsweise Querlüften angeraten, durch vollständig geöffnete Fenster über mindestens fünf Minuten, lautet die Empfehlung. Wenn Fenster nur gekippt werden könnten, müsste durch das Öffnen der Türen einen ausreichender Luftaustausch garantieren werden.

Was im Herbst und noch dazu im Winter bedeutet: Die Schüler sitzen mit Jacke im Klassenraum und frieren. Annette Fial ist Elternbeiratsvorsitzende und FuG-Gemeinderätin und kennt die Sorgen der Eltern. Sie sagte zur Entscheidung des Bürgermeisters: "Ich begrüße es, dass etwas passiert." Sie habe in den vergangenen vier Wochen so viele Anfragen wie noch nie erhalten. "Das Thema bewegt die Eltern."

Die Grund- und Hauptschule wird laut Hübner zehn mobile Luftreinigungsgeräte bekommen. Man habe sich in Absprache mit der Schulleitung für geräuscharme Geräte entschieden. Diese kosten rund 24 000 Euro.

Die dringliche Anordnung sei erfolgt, damit sich die Lieferbarkeit der Geräte nicht verschlechtere. Der Kauf könne gemäß der Richtlinie zur Förderung von Investitionskosten für technische Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften in Schulen bezuschusst werden, so Hübner. Der Antrag dafür ist bis 31. Dezember dieses Jahres zu stellen.

Rektor Markus Zeitler begrüßte auf Anfrage die Entscheidung. "Ich bin begeistert, dass uns die Gemeinde unterstützt." Da zuletzt nicht sicher gewesen sei, ob das Querlüften allein reiche, sei er froh über die gefundene Lösung. Alle neun Klassen und 170 Schüler könnten somit versorgt werden. Die Schule bekomme zudem drei Kohlendioxid-Messgeräte.

Aber die Mittagsbetreuung bräuchte ebenso Hilfe, sagte Fial. Die Fläche in den vier Räumen sei begrenzt und eine Lüftung wäre sinnvoll. Dies werde bereits geprüft, entgegnete Hübner. Ute Eschenbacher

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