Der Narrensprung
Mit hüpfenden Narren hat der Begriff nur bedingt etwas zu tun. Als Narrensprung wird ganz allgemein der Straßenumzug bezeichnet, bei dem sich die Zünfte in festgelegter Reihenfolge den Zuschauern präsentieren. Dass während des Umzugs tatsächlich viele Narren die Straße entlang springen und mit ihren Glocken so für tösenden Lärm sorgen, ist Zufall. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Fasnetshochburg Rottweil und hat sich von dort aus verbreitet.
Vom Anhäsen und Umhäsen
Wer ein Häs anzieht, sollte sich Mühe geben. Denn: Wer sich falsch „anhäst“, zahlt. Das Verb ist eine Kombination aus den Begriffen Häs und anziehen. Der Duden kennt den Begriff nicht, Hästräger schon. Weil Narren in der Regel nach dem Zwiebelprinzip angezogen sind, müssen sie sich beim Betreten von Gaststätten oder Zelten auch mal „umhäsen“. Sprich: Häs ausziehen, untere Schichten auch, Häs wieder an.
Das Ulmer Schorle
Unter Narren ist Ulmer Schorle ein beliebtes Getränk. Weinliebhaber und -kenner schlagen bei der Vorstellung dagegen die Hände über dem Kopf zusammen. Ulmer Schorle ist eine Mischung aus Weißwein, Rotwein, Mineralwasser und Zitronenlimonade und wird aus einem Halbekrug getrunken.
Der Narrenruf
Jede Zunft hat ihren eigenen. Manchmal ist es der Name der Zunft, manchmal geht es um charakteristische Merkmale der Hästräger. Mit dem Narrenruf, der immer aus zwei Teilen besteht, begrüßen die Hästräger das Publikum am Straßenrand. Die Narren beginnen mit dem ersten Teil, die Zuschauer ergänzen im besten Fall den zweiten. Wer stumm bleibt, muss mit einer „Bestrafung“ in Form von Konfetti im Nacken oder schwarzer Schuhcreme im Gesicht rechnen. Aufmerksame Zuschauer werden mit Bonbons belohnt. Der Narrenruf ist in der Regel im Programmheft zum Straßenumzug zu finden.
Der Schmotzige Doschdig
Manchmal heißt er Schmotziger Doschdig, manchmal Schmutziger Dunschdig, anderswo spricht man vom Gombigen oder Glombingen Doschdig. Damit ist der Donnerstag vor Aschermittwoch gemeint, an dem die Hochsaison der schwäbisch-alemannische Fasnet beginnt. Der alemannische Begriff Schmotz steht nicht für Dreck, sondern für Fett. Gombig und glombig kommt dagegen vom schwäbischen Gumpen, was springen oder hüpfen bedeutet.
Die Guggenmusik
Ob Brauchtumsabend oder Straßenumzug – Guggenmusiker sind bei jeder Fasnetsveranstaltung dabei. Charakteristisch für diese Art der Blasmusik ist ihr schräger Klang. Die Musiker sind meist verkleidet, zum Einsatz kommen die unterschiedlichsten Blechblasinstrumente. Was die Auswahl der Stücke angeht, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Gespielt wird alles – von „Auf der Vogelwiese“ bis „Zombie“.