EISHOCKEY. Obwohl sich die Bayreuth Tigers nach den 20 Gegentoren in den drei Partien gegen Crimmitschau (0:5) sowie in Frankfurt (4:10) und Bad Nauheim (1:5) zuletzt verbessert präsentierten und am Sonntag die rote Laterne an den Deggendorfer SC abgaben, hat der DEL2-Klub gleich zu Beginn der Länderspielpause auf den bisherigen Saisonverlauf reagiert. Der US-amerikanische Verteidiger Jake Newton soll der Defensive die nötige Stabilität verleihen.
Denn mit 72 Gegentreffern in 16 Partien, was einem Schnitt von 4,5 entspricht, ist auch in dieser Kategorie nur Aufsteiger Deggendorf schlechter. Dessen Goalies mussten noch zehnmal öfter hinter sich greifen als Timo Herden und Brett Jaeger.
Der 1,91 Meter große und 91 Kilogramm schwere Jake Newton gilt als äußerst fairer Akteur – was statistisch durch nur 214 Strafminuten in 664 Karriereeinsätzen belegt wird –, der das Spiel sehr gut lesen und aufbauen kann. Dass er auch Scorerqualitäten besitzt, stellte der 30-jährige Linksschütze unter anderem in der vergangenen Saison beim finnischen Erstligisten KooKoo Kouvola unter Beweis. Beim Klub aus der 85 000-Einwohner-Stadt im Süden des Landes, für den auch schon Tigers-Stürmer Juuso Rajala auf dem Eis stand, war er mit zwölf Toren und 23 Assists in 52 Partien drittbester Punktesammler hinter den Angreifern Michael Keränen (16 plus 22) und Patrick Bjorkstrand (14 plus 23).
Mitte Februar wechselte Newton innerhalb der „Liiga“ von KooKoo, das am Ende den vorletzten Platz belegte, für die letzten acht Spiele (ein Tor, ein Assist) der regulären Saison zum Spitzenteam JYP Jyväskylä, das kurz zuvor die Champions Hockey League durch einen 2:0-Finalsieg gegen den schwedischen Vertreter Växjö Lakers gewonnen hatte. In den finnischen Playoffs kam für den Tabellenvierten der Hauptrunde jedoch schon im Viertelfinale gegen Helsingfors IFK aus Helsinki nach sechs Duellen (ein Tor, zwei Assists) das Aus.
Für Newton war es die insgesamt fünfte Saison in Europa. Nach seiner ersten Überseestation 2012/13 bei Eppan in der zweiten Liga kehrte er in die USA zurück, ehe es ihn nach einem Jahr in den dortigen unterklassigen Ligen ECHL (Ontario Reign) und AHL (Bridgeport Sound Tigers) wieder nach Italien zog. In 41 Partien für den Erstligisten HC Gherdeina gelangen ihm 24 Tore und 28 Assists, also knapp 1,3 Punkte pro Spiel. Doch auch Gröden verließ Newton nach einer Saison wieder, ebenso bei seinen anschließenden Engagements die Erstligisten Vaasa (Finnland/25 Punkte in 60 Spielen) und HK Hradec Kralove (Tschechien/16 in 54), mit dem er am renommierten Spengler Cup teilnahm.
Den Bayreuth Tigers könnte Newton bereits nach Weihnachten den Rücken kehren. Dann kann der Verteidiger, dessen Verpflichtung durch externes Sponsoring möglich wurde, bei einem Angebot eines höherklassig spielenden Vereins eine Ausstiegsklausel ziehen.
