Nachruf auf Heike Bühl Ein Leben für die Jugend

Heike Bühl ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Foto: Archiv/Andreas Harbach

Über Jahrzehnte hat sie überall dort mitgewirkt, wo es um das Thema Jugend ging: Heike Bühl. Heike Bühl, die mehr als 50 Jahre im Vorstand des Stadtjugendrings war, hat sich unermüdlich in den verschiedensten Bereichen für die Jugendlichen in der Stadt und im internationalen Austausch eingesetzt. Jetzt ist Heike Bühl im Alter von 76 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

 
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Bayreuth - Die Jugend war ihr Leben. Für die jungen Menschen hat sie alles gegeben. „Mit Herz und großem Einsatzwillen. Wenn sie gesagt hat, sie macht etwas, dann hat sie es gemacht“, sagt Peter Krodel, der Leiter des Stadtjugendamts, über Heike Bühl. Heike Bühl, deren Name über Jahrzehnte untrennbar mit den unterschiedlichsten Arten der Jugendarbeit verbunden war, ist jetzt im Alter von 76 Jahren gestorben.

Herzlich und mit positivem Starrsinn

Peter Krodel kannte Heike Bühl und ihren Mann Gerd seit Jahrzehnten. Durch die Kinder- und Jugendarbeit. Aber auch privat verbindet ihn eine lange Freundschaft mit den Bühls. „Ein immer herzlicher Mensch“, sagt er über Heike Bühl. „Herzlich und mit einer ihr eigenen Starrsinnigkeit ausgestattet.“ Die durchaus positiv zu sehen gewesen sei, denn: „Wenn wir gemeinsame Aktionen gemacht haben, war immer ihr Ziel, dass es gut werden muss. Und es wurde immer gut.“

Wenn es um die Jugend ging – also so gut wie immer – habe das Ehepaar Bühl „fast immer als Duo gearbeitet“, sagt Krodel. Nicht zuletzt deshalb wurden die beiden schon zu aktiven Zeiten mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt ausgezeichnet. Als Duo. Heike Bühl sei tief verwurzelt gewesen in der Gemeinde von Heilig Kreuz, wo sie mit ihrem Mann „so viel organisiert hat: Schlachtfeste, Maibaum-Aufstellen, Wanderungen. Gleichzeitig haben sie die Pfadfinderei aufgebaut. Die Pfadfinderschaft St. Georg war ihr Kind“, sagt Krodel. Neben den drei Mädchen, die Gerd und Heike Bühl gemeinsam hatten.

„Mutter und Vater für Generationen von Kindern“

In den Erinnerungen, die Krodel und Nancy als Vorsitzende des Stadtjugendrings für das Stadtjugendamt und den Stadtjugendring gleichermaßen aufgeschrieben haben, nennen die beiden die Bühls „Mutter und Vater für Generationen von Kindern“ für die Zeit der Aufenthalte bei den Pfadfindern, den Zeltlagern, oder bei den städtischen Sommerferienprogrammen, die sie zusammen mit den Pfadfindern bereichert hätten. „Heike ist als junges Mädchen schon zur Jugendarbeit gekommen. Zum ersten Mal beim Stadtjugendring aufgetaucht ist sie unter ihrem Mädchennamen Heike Holl – 1968 bei der Vollversammlung des Stadtjugendrings, wo sie in den Vorstand gewählt wurde“, hat Krodel in den Unterlagen nachvollzogen. „Jugendarbeit hat sie mehr oder weniger ein Leben lang gemacht.“ Überraschend, als Jutta, die jüngste der drei Töchter, selbst für den Vorsitz des Stadtjugendrings kandidiert hat, „war Heike Bühl erst gar nicht einverstanden. Aber das hat sich dann schnell gelegt“.

Internationaler Jugendaustausch

Ihre besondere Leidenschaft habe Heike Bühl früh für den internationalen Jugendaustausch entwickelt: Für die Sommer-Uni, für Multi-Lingua. „Sie hat Gastfamilien organisiert für die Jugendlichen aus dem Ausland, die Ausflugsprogramme gemacht. Und aus der Zeit hat sie auch so etwas wie eine japanische Tochter, die bei den Bühls in der Familie hängen geblieben ist, die sie auch in Japan besucht haben – auch hier ist eine tiefe Freundschaft entstanden.“

Was Heike Bühl und ihrem Mann immer sehr wichtig war – „und wo sie auch nicht nachgelassen hat“, wie Krodel sagt – war die Einrichtung eines Jugendzeltplatzes für Bayreuth. Dafür, schreiben Kamprad und Krodel, sei Heike Bühl im ständigen kontakt mit den Referenten der Stadt, „vor allem mit dem Jugendreferenten und dem Jugendamt“, gewesen. Was sich schließlich mit der Einrichtung des Jugendzeltplatzes hinter der Jugendherberge im Jahr 2005 erfolgreich ausgezahlt habe.

Die tiefe Freundschaft galt für die gebürtige Thüringerin auch für die Städtepartnerschaft Bayreuths mit Rudolstadt. Sie habe viele Kontakte aus ihrer Jugend gehabt, habe zusammen mit Stadträten wie Gerd Gollner geholfen, die Kontakte und Beziehungen zwischen den beiden Städten auszubauen. „Das Folk-Fest in Rudolstadt hat sie sich nie nehmen lassen, da war sie immer mit dabei“, sagt Krodel.

Christliche Grundüberzeugung

Es sei für Heike Bühl immer selbstverständlich gewesen, „aus ihrer christlichen Grundüberzeugung heraus“, bei vielen Dingen einfach ja zu sagen, „auch wenn sie dazu eigentlich gar keine Zeit gehabt hätte“. Dann jedoch ebenso mit dem Anspruch, dass es gut werden müsse, was sie anpackt. Heike Bühl, über Jahrzehnte der unermüdliche Motor für die Jugendarbeit in der Stadt, aber speziell im Stadtteil Kreuz, werde allen, die sie kannten, in Erinnerung bleiben. Als die Frau, die selbst aus dem Küchenzelt der Kinderspielstadt Mini-Bayreuth heraus mit der Schürze um den Bauch, „die Dinge einfach gemanagt hat“.

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