Nachbarn angezündet: Hohe Strafe gefordert

Symbolfoto: dpa Foto: red

Er soll seinen Nachbarn mit einem Bunsenbrenner in Brand gesteckt haben: Wegen versuchten Mordes will die Staatsanwaltschaft einen 63 Jahre alten Mann zehn Jahre im Gefängnis sehen.

 
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Der Anklagevertreter warf dem Mann am Freitag in seinem Schlusswort vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth einen „hinterlistigen, grausamen“ Mordversuch vor. Nach einem monatelangen Streit um eine abgeschnittene Hecke soll der Angeklagte Anfang des Jahres seinen Nachbarn im oberpfälzischen Seubersdorf (Landkreis Neumarkt) mit Benzin bespritzt und angezündet haben. Beim Prozessauftakt hatte sich der Angeklagte auf Erinnerungslücken berufen, die Vorwürfe jedoch nicht bestritten. Die Verteidigung forderte eine Haftstrafe von sieben Jahren wegen Körperverletzung.

Der Ankläger beschrieb den 63-Jährigen als streitlustigen Mann, der seit Jahren die halbe Nachbarschaft schikaniert und sich zuletzt sogar durch das Husten eines Spaziergängers provoziert gefühlt habe. Mit seinen Nachbarn stritt er wegen einer Thuja-Hecke. Die Nachbarn hatten einige Zweige dieser Hecke auf ihrer Seite des Gartens gestutzt. Aus lauter Zorn sei der Angeklagte am 18. Januar zu seinen Nachbarn gegangen und habe an der Tür geklingelt. Bei sich hatte er demnach eine Axt, eine Luftpistole, Brandbeschleuniger und einen Bunsenbrenner. „Besonders qualvoll“ habe sein Opfer sterben sollen, sagte der Staatsanwalt.

Der 65-Jährige leidet an den Brandverletzungen bis heute. Um die Narbenbildung zu kontrollieren, trägt er Spezialhandschuhe. Sein Anwalt verurteilte die Tat als „feig und hinterfotzig“.

dpa

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