Ganz neu sei das Engagement im Fußball zwar nicht. Hinzugekommen sei aber, „dass in breiterer Form und stärker die Vereine und Mannschaften dazu bereit sind, mitzuwirken“, sagte Gebauer, der als Ursache dafür eine zunehmende Gefährdung der Demokratie sieht. „Das ist sie zweifellos“, betonte er. Außerdem liege es auch daran, dass in Bundesligavereinen viele ausländische Profis engagiert seien. „Die schließen den Kreis um ihre ausländischen Spieler. Ich denke, dass da auch eine Sorge um sie ist“, meinte Gebauer.
Die Rolle des Fußballs in der Gesellschaft
Die Deutsche Fußball Liga verwies auf Anfrage auf ihre Satzung, laut der sich die DFL „der hohen sozialen und gesellschaftspolitischen Bedeutung des Fußballsports bewusst“ sei. Streich betonte, wer jetzt sitzen bleibe, habe nichts verstanden. Es solle „keiner rumjammern hinterher, wenn er von einer autoritären, rechtsnationalistischen Gruppierung regiert wird“.
Am Mittwoch hatte Abwehrspieler Timo Hübers vom 1. FC Köln eine Demonstration gegen rechts in der Stadt des Bundesligisten gelobt und sich klar gegen rechtes Gedankengut positioniert. „Was auf jeden Fall eine überragende Aktion war, war die Aktion gestern Abend am Heumarkt“, sagte Abwehrspieler Hübers in einem vom Verein geteilten Video von der Versammlung in der Kölner Stadtmitte.
Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo äußerte sich am Donnerstag zurückhaltender. „Vielleicht möchte der eine oder andere Trainer den Fokus auf den Sport beibehalten“, warf der US-Amerikaner ein. Er persönlich sei noch nicht bereit gewesen, „mich in allen möglichen Themen aufzumachen. Vielleicht gibt’s den Zeitpunkt, wo ich sage: Jetzt ist der Moment, wo ich die Gesellschaft auch mit meiner Meinung beeinflussen möchte.“ Streich sei schon „ein paar Jahre mehr dabei“.